Brecher für jedes Gestein

Globale Präsenz

Ähnliche Inhalte

Was immer Sie zerkleinern wollen, wir bei Nordberg erledigen das für Sie. Wir machen das schon seit über 100 Jahren, sagt Matti Tukkimies, Einkaufsleiter von Nordberg-Lokomo. Der gelernte Geologe kennt sich mit Steinen aus. „Die Brechbarkeit hängt nicht von der Härte oder Weiche des Gesteins ab, sondern von dessen innerer Struktur. Tatsächlich kann man sagen, je härter das Gestein wie etwa Basalt oder Granit, desto leichter läßt es sich brechen. Klebrig feuchte Materialien sind die schlimmsten.“
Nordberg-Lokomo ist ein führender Hersteller von Anlagen zum Brechen, Mahlen, Pulverisieren und Sieben von Gestein, Erzen und verschiedenen Mineralien. Brecher zerkleinern Mineralien oder Gesteine für verschiedene Anwendungsbereiche in den unterschiedlichsten Körnungen. Diese entweder kompakten und transportablen oder riesigen und stationären Backen–, Kegel–, Kreisel– und Prallbrecher sind überall in der Welt im Hoch– und Tiefbau sowie im Wasse– und Bergbau unverzichtbar (siehe Kasten unten). Ein wachsender Markt für Brechwerke ist die Wiederverwertung von Bauschutt einschließlich Holz zur Umwandlung in neue Baumaterialien.
Der gewaltige Schlund der Nordberg-Lokomo-Maschinen schluckt die härtesten Granitblöcke mit bis zu 1,4 Meter Kantenlänge und spuckt sie als Geröll wieder aus. Der gigantische Backenbrecher C 200 von Nordberg-Lokomo ist so groß wie ein zweistöckiges Haus und kann nahezu 2.000 Tonnen Gestein pro Stunde brechen. Die erste Anlage ist kürzlich in einzelnen Modulen mit dem Zug nach Italien geliefert worden, wo sie im Kalksteinbruch Cava San Carlo zum Einsatz kommt. Jede der beiden zwölf Tonnen schweren und zwölf Zentimeter dicken Brechbacken der Maschine mußte in einem eigenen Güterwagen transportiert werden.
Die Produktionsstätte von Nordberg-Lokomo befindet sich in Tampere (Finnland), etwa zwei Autostunden nördlich von Helsinki entfernt. Das 13 Hektar große Gelände umfaßt mehrere Werkstätten in der Größe eines Hangars sowie eine Stahlgießerei. Die Gießerei, die zu den größten in Skandinavien gehört, produziert einen speziellen Vakuumstahl mit der Bezeichnung VaculokTM, der dem herkömmlichen Stahlguß in bezug auf Dauerfestigkeit, Schlagfestigkeit und andere Eigen schaften überlegen ist. Vaculok-Stahl wird für Teile verwendet, die extrem hohen Belastungen ausgesetzt sind, wie etwa die Triebstange des Backenbrechers C 200, das wichtigste bewegliche Teil dieser Maschine.
Die Überwachung des gesamten Fertigungsprozesses – vom Rohstoff bis zum Endprodukt – ist bei Brechanlagen außerordentlich wichtig. Der Verschleiß ist bei derartigen Maschinen enorm, aber Nordberg-Lokomos Brecher funktionieren auch unter schwierigsten Bedingungen tadellos.
Nordberg-Lokomo ist einer von drei Geschäftsbereichen innerhalb der Nordberg Group. Dabei handelt es sich um die Geschäftsbereiche ‚Aggregate‘ mit Fabriken in Mâcon (Frankreich) und in Tampere, ‚Bergbau‘ in Milwaukee, Wisconsin (USA) und ‚Siebanlagen‘ in Middleboro, Massachusetts (USA). Letzterer wurde erst 1997 übernommen.

Globale Präsenz

Dieses Jahr konnte Nordberg seine Nettoumsatzerlöse um 32 Prozent auf 2,5 Milliarden Finnmark (rund 823 Millionen Mark) steigern. Nordberg-Lokomo in Tampere erzielte 1997 einen Umsatz von 684 Millionen Finnmark (225 Millionen Mark) und steht damit für nahezu ein Viertel des gesamten Konzernumsatzes. Nordberg hat in über 25 Ländern 35 Verkaufs- und Repräsentationsbüros. Die wichtigsten Märkte sind Europa, Nordamerika und Südostasien. Auf Europa entfallen 35 Prozent des Gesamtumsatzes, auf Nordamerika 22 Prozent und auf Südostasien 20 Prozent.
Die Nordberg Group ist seit 1989 Teil der finnischen Rauma Corporation, einer weltweit tätigen Maschinenbaugesellschaft, zu der so bekannte Markennamen wie Timberjack (Forstmaschinen), Sunds Defibrator (Hersteller von faserverarbeitender Technologie) und Neles Controls (Lieferant von digitalen Automatisierungslösungen für verschiedene Industriezweige) gehören.
Nordberg-Lokomo hat eine bewegte Geschichte. Die Nordberg Manufacturing CO. wurde 1886 von dem finnischen Immigranten Bruno Nordberg in Milwaukee, Wisconsin, gegründet. Das Unternehmen begann sich 1928 auf Brecher zu spezialisieren und expandierte rasch nach Kanada, Großbritannien, Brasilien und Chile. Nordberg erwarb zudem verschiedene andere Unternehmen, darunter 1975 Bergeaux, den französischen Hersteller von Brechern.
Das in Tampere ansässige Unternehmen Lokomo baut schon seit 1921 Brecher und war viele Jahre lang ein Konkurrent von Nordberg. Neben Brechern baute Lokomo auch Lokomotiven (daher der Firmenname). 1970 wurde das Unternehmen von der Rauma-Repola Group aufgekauft. 1989 übernahm Rauma Corporation schließlich Nordberg und brachte damit das Unternehmen in gewisser Weise nach Finnland zurück. Das Werk in Tampere, in dem heute 700 Mitarbeiter beschäftigt sind, wurde in Nordberg-Lokomo umbenannt.
In den meisten professionellen Anwendungsbereichen wie in Bergwerken, in Steinbrüchen oder im Straßenbau wird mehr als eine Brechstufe benötigt. Die Anzahl der Brechstufen (Primär–, Sekundär– und Tertiärstufe) hängt von der Art und Größe des verwendeten Brechguts sowie von dem gewünschten Endprodukt ab.
„Ein Brecher allein kann nicht alles machen“, sagt Jussi Virtamo, leitender Konstrukteur bei Nordberg-Lokomo. „Deshalb haben wir eine ganze Serie von Brechern, die auf die jeweiligen Anwendungsbereiche zugeschnitten sind. Unser Geschäft ist der Verkauf von kompletten Anlagen, die neben Brechern auch Siebanlagen, Bandförderer und automatisierte Systeme umfassen.“
Die Primärstufe von Kreisel- oder Backenbrechern dient normalerweise zum Zerkleinern von großen Gesteinsblöcken auf eine hantierbare Größe. Für die sekundäre und tertiäre Brechstufe – letztere wird auch als Feinzerkleinerung bezeichnet – werden üblicherweise Kegel– und Kreiselbrecher wegen ihrer rationellen Arbeitsweise und der ausgezeichneten Kontrolle über die Bruchstückgröße des Endprodukts eingesetzt. Wie Virtamo sagt, dürfen die zu brechenden Gesteinsblöcke den Aufgabetrichter nur bis maximal 80 Prozent ausfüllen. Das gilt für alle Arten von Brechern.
„Die im Aufbereitungsgeschäft tätigen Kunden stellen wesentlich höhere Qualitätsanforderungen als die Kunden im Bergbau“, erklärt Virtamo. „Beim Bau einer Straße oder eines Schotterbetts für eine Gleisanlage ist es äußerst wichtig, daß die Gesteinsbrocken gleichmäßig und kubisch geformt sind wie Zuckerwürfel, damit sie aufeinander ruhen können. Als Faustregel gilt in dieser Branche, möglichst schnelle und kleine Maschinen zu bauen.“

Neues Image

Costello Dismantling, ein in Boston (Massachusetts, USA) ansässiges Abrißunternehmen, erweiterte kürzlich seinen Maschinenpark um das Modell Citytrack von Nordberg-Lokomo. Mobil und kompakt genug, um auf die Ladefläche eines LKW zu passen, zerkleinert die 23-Tonnen-Maschine Ziegel, Zementblöcke, Holz und Stahlbeton überall dort, wo in der Stadt ein Gebäude abgerissen wird. Nach dem Entfernen der Metallteile mittels eines Magnets ist der Rest eine einheitliche und leicht hantierbare Masse von wiederverwertbarem Material.
„Die Maschine arbeitet genau, effizient und methodisch,“ lobt der Geschäftsführer von Costello Dismantling, Dan Costello, seinen Neuzugang. „Die Abrißbranche hat ihr Image geändert. Früher wurde einfach nur alles mit der Fallbirne dem Erdboden gleichgemacht, aber heute ist es ein hochentwickeltes und technisch anspruchsvolles Geschäft, in dem immer höhere Anforderungen an Produktivität, Sicherheit und Umweltschutz gestellt werden.

Alexander Farnsworth

Journalist in Stockholm

Fotos Alexander Farnsworth und Nordberg-Lokomo

 

 

 

Halten Sie mich auf dem Laufenden

Sind Sie interessiert an Themen, die sich mit Engineering und Technik beschäftigen? EVOLUTION bietet Inhalte, die Ihnen Einblick in neue Techniklösungen gibt. Lesen Sie über neue Entwicklungen in spannenden Unternehmen, Industrien und Themenfeldern.

Newsletter erhalten