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Bruce Copley – Wertsteigerung durch holistisches Lernen

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Bruce Copley bringt weltweit mit urzeitlichen Methoden der Feuererzeugung und antiken Instrumenten Inspiration und neues Leben in müde Organisationen

„Im Geschäftsleben wie auch im Privatleben ent­scheidet unsere Auffassung von unseren Möglichkeiten darüber, wie hoch wir unsere Ziele stecken“, sagt der südafrikanische Sportmediziner und Cogmotics-Pionier, Bruce Copley. Cogmotics definiert Copley als „revolutionäre holistische Lern- und Lehrmethode“. Das Ziel sei, unsere Auffassung von dem, was im Beruf, im Leben und innerhalb unseres sozialen Umfeldes möglich ist, zu erweitern.

Holismus ist trotz seiner Ähnlichkeit mit dem englischen Wort „holy“ (heilig) keine Religion und trotz der bei Grundsatzprogrammen häu vorkommenden Endung ‚-mus‘ auch kein politisches Konzept, meint er. Es ist vielmehr der Glaube, dass das Universum und vor allem die Natur aus interagierenden Ganzen bestehen, die zusammen genommen größer sind als die Summe ihrer Teile.

„Wir leben in einem holistischen Universum, in einem System, in dem alle Elemente miteinander verbunden sind“, führt Copley aus. „Ob man es glaubt oder nicht, akzeptiert oder nicht, es ist ganz einfach eine Tatsache. Und es ist absolut rational.“

Seit 17 Jahren arbeitet Copley mit dem holistischen Konzept, um Unternehmen und Organisationen bei der Identifizierung, Verwaltung und Überwachung ihres wichtigsten immateriellen Vermögens zu helfen. Gemeint ist das Potenzial der Mitarbeiter. Die immateriellen Vermögenswerte werden in der Regel an dem Unterschied zwischen dem Buchwert und dem Marktwert eines Unternehmens gemessen. Das britische Handels- und Industrieministerium hat folgende grundlegenden immateriellen Vermögenswerte identifiziert: Kundenbeziehungen, Mitarbeiterwissen, Führung und Kommunikation, Kultur und Werterahmen, Ansehen und Vertrauen, Fähigkeiten und Qualifikationen sowie Prozesse und Systeme.

Die Verwaltung von immateriellen Vermögenswerten ist ein Schlüssel zum Erfolg, wird jedoch oft missachtet. „Was wir nicht in Zahlen messen können, verwalten wir nicht, und da wir dazu neigen, Dinge, die wir nicht sehen oder messen können, zu verdrängen, besteht die Gefahr, dass wir die immateriellen Vermögenswerte in einem Prozess ganz einfach übersehen“, so Copley.

Das intellektuelle Kapital ist ein immaterielles Vermögen, das nur in den Köpfen der Menschen geschaffen, definiert und weiterentwickelt werden kann. Deshalb zielen Copley und seine Mitstreiter bei der Konzipierung von holistischen Lernmethoden darauf ab, alle Seiten eines Menschen, also seine mentalen, physischen, emotionalen, spirituellen und sozialen Fähigkeiten anzusprechen.

„Wir versprechen, aus jedem Thema und jeder Frage eine unvergessliche und lehrreiche Erfahrung zu machen“, meint Copley. Unternehmen in allen Teilen der Welt sind daran interessiert, Cogmotics in Veranstaltungen und Ausbildungsseminare zu integrieren, bei denen es um solche Themen wie schnelleres Lernen oder ganzheitliches Denken geht. Copley und seine Kollegen setzen sich, wie er selbst sagt, „mit Leib und Seele dafür ein, außergewöhnliche Lernabenteuer zu kreieren, bei denen garantiert ist, dass etwas Neues gelernt oder Bekanntes in einem neuen Licht gesehen wird.“

Zu diesem Zweck verwenden sie einige ungewöhnliche Hilfsmittel, darunter ein Set zur Erzeugung von Feuer (nach der 1,5 Millionen Jahre alten Methode des Reibens zweier Hölzer gegeneinander), ein Didgeridoo, ein 40.000 Jahre altes Musikinstrument der australischen Ureinwohner, sowie ein Hologramm, das die Universalität des Holismus deutlich macht (siehe Kasten Seite 19). „Sinn des Ganzen ist die Optimierung des menschlichen Potenzials“, erklärt Copley.

„Der Holismus befreit uns von den Fesseln, die Kopf, Körper und Geist einengen, und lässt uns zu der Einsicht gelangen, dass die selbst auferlegten Begrenzungen unser größter Feind sind“, fährt Copley fort.

Um zu zeigen, wie sich Menschen durch ihr geistiges Gebäude und ihre Wahrnehmungen begrenzen lassen, fordert er die Teilnehmer auf, mit geschlossenen Augen den Klängen eines Hangs (eine Hand-Steeldrum aus der Schweiz) zu lauschen. Nachdem sie das Instrument gehört, aber nicht gesehen haben, sollen sie beschreiben, um welches Instrument es sich ihrer Meinung nach handelt, wie groß es ist und welche Form es hat. Wenn sie dann schließlich das Instrument zu sehen bekommen, wird ihnen klar, wie abhängig sie von vorgefassten Vorstellungen über Art und Aussehen von Dingen sind.

Laut Copley ist Holismus ein universales Prinzip. Seiner Ansicht nach haben alle Unternehmen und Organisationen das Potenzial, eine echte Gemeinschaft aufzubauen. Unter geschäftlichen Aspekten geht es darum, dass Mitarbeiter mit einem starken Gemeinschaftsgefühl bessere Arbeit leisten und damit zum immateriellen Vermögen des Unternehmens beitragen. Vorgesetzte sollten die Funktion eines Coachs übernehmen, meint Copley. Er bevorzugt einen Führungsstil, den er als „inspinable“ bezeichnet – eine Kombination aus „inspiring“ (inspirierend) und „enabling“ (befähigend). Ein guter Chef kümmert sich um seine Mitarbeiter und gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Aufgaben auf die denkbar beste Weise durchzuführen“, erklärt er.

Einige von Copleys Schulungen zielen darauf ab, das vorhandene Vertrauensniveau in einem Unternehmen zu ermitteln und Wege zu finden, das Vertrauen zu stärken und zu vertiefen, denn Vertrauen, so sagt er, gehöre zu den grundlegenden immateriellen Vermögenswerten. Copleys „Learning Shops“ sind auf Konferenzen und Seminaren sehr geschätzt. „Ich werde nie die phantastischen Erfahrungen vergessen, die wir in unserer Gruppe machen durften“, meinte Ricardo Correia von der internationalen Studentenorganisation AIESEC auf einer Tagung in Portugal. „Ich war zu Tränen gerührt.“ Auf einem Swedbank-Seminar für Leiter des Finanz- und Rechnungswesens in Dublin äußerte sich der Projektleiter Roland Svensson so: „In dieser harten und kalten Welt ist eine Botschaft, die Hoffnung, Inspiration, Besinnlichkeit und Umdenken vermittelt, von großer Bedeutung.“

Copley strebt Größe an – sowohl emotionale als auch intellektuelle. „Zu lernen, wie in der Antike Feuer erzeugt wurde, kann beispielsweise eine ungeahnte Kreativität in Gang setzen, verborgene Denkweisen ans Tageslicht bringen und schlummernde Leidenschaften entfachen“, erzählt er. Auf jeden Fall wird diese Erfahrung den Teilnehmern lange im Gedächtnis bleiben. „Wir messen das Leben nicht an der Anzahl der Atemzüge, sondern eher an der Anzahl der atemberaubenden Momente“, meint Copley abschließend.


Veranschaulichung der Universalität

Für Bruce Copley illustriert das Hologramm besonders deutlich das universale Prinzip des Holismus, das sich in zahllosen belebten und unbelebten Materien manifestiert. Die Teilnehmer produzieren ihr eigenes Hologramm, indem sie einen Klick Zahnpasta zwischen zwei transparente Scheiben geben. Die Scheiben werden zunächst zusammengedrückt und dann langsam wieder auseinander gezogen. Das so entstehende Muster ist ein äußerst komplexes mathematisches Fraktal, das zeitlos und unendlich ist.

„Niemand, nicht einmal ein Physiker, kann dieses Phänomen gänzlich erklären“, sagt Copley. „Das Hologramm zeigt die Evolution und die Tatsache, dass alles in Bewegung ist. Es ist auch in Achat zu finden, wo es sich über Millionen von Jahren entwickelt hat.“

So macht man sein eigenes Hologramm in wenigen Sekunden:  
1) Nehmen Sie zwei Kunststoffhüllen von CD-Platten.
2) Geben Sie einen fingernagelgroßen Klick Zahnpasta in die Mitte der einen Hülle.
3) Drücken Sie die beiden Hüllen zusammen.
4) Ziehen Sie die Hüllen langsam auseinander.

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