Seoul teilt
Vor vier Jahren erklärte sich Seoul zur “Sharing City”. Das Ergebnis: Kosteneinsparungen, neue Jobs, weniger CO2-Emissionen – und internationale Preise.
Sharing, also das Teilen von Waren und Dienstleistungen, ist in den letzten Jahren zu einem globalen Trend geworden. So sollen zum Beispiel durch Car Sharing mehr Menschen Zugang zu einem Auto erhalten und gleichzeitig der Verbrauch von Rohstoffen gesenkt werden.
Wenn es ums Teilen geht, nimmt Seoul eine Spitzenposition ein. Die südkoreanische Metropole erklärte sich 2012 zu einer „Sharing City“. Seitdem hat Seouls Stadtverwaltung verschiedene Organisationen und Unternehmen als „Sharing“ anerkannt. 37 von ihnen gewährt sie administrative und finanzielle Unterstützung.
Teilen ist beliebt: Ende 2015 verzeichneten Car-Sharing-Anbieter rund 400.000 Mitglieder, die insgesamt 850.000 Mal Gemeinschaftsautos genutzt hatten. Bei Modu-Parking wurden im Zuge des so genannten „Parkplatz-Sharing“ 2.000 Parkplätze in sieben Bezirken gebucht. Bei Kiple, einer Tauschbörse für Kinderbekleidung, hatten circa acht Millionen Kleidungsstücke einen neuen Besitzer gefunden.
Der südkoreanischen Hauptstadt hat diese Initiative internationale Anerkennung eingebracht. So wurde Seoul unter anderem mit dem „Metropolis Award“ ausgezeichnet und hat Delegationen aus über 100 Städten der Welt empfangen, die mehr über Seouls Sharing-Konzept erfahren wollten. Nach Schätzungen der Stadtverwaltung sparen die Einwohner pro Jahr 12 Milliarden Won (12 Millionen Euro) ein. Durch Sharing sind 1.280 Arbeitsplätze entstanden und der CO2-Ausstoß ist um rund 30.000 Tonnen zurückgegangen.
Eine treibende Kraft bei diesen Bemühungen ist Park Won-Soon, seit 2011 Bürgermeister von Seoul. Als engagierter Menschenrechtler hat Park auch soziale Aspekte in das Projekt integriert. Dafür erhielt er 2016 den Umweltpreis der Stadt Göteborg, eine internationale Auszeichnung für Leistungen zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung.
„Unter der Führung von Park Won-Soon hat Seoul als Sharing City eine Spitzenposition eingenommen“, meinte die Jury als Begründung. „Die Stadt hat zudem das öffentliche Bewusstsein geschärft sowie Unternehmen und Organisationen bei Initiativen für das Teilen von Informationen und Gütern unterstützt.”
Der SKF Konzern gehört zusammen mit anderen Partnern zu den Förderern des Göteborg-Preises.