Ich gehe jede Wette ein, dass alle Hobbyangler ihre eigene dramatische Geschichte von dem enormen Fisch erzählen können , ‚den man schon am Haken hatte und dann war er plötzlich weg‘, jenem unsagbar großen Fisch, der die ganze Familie eine Woche lang ernährt hätte, wenn man bloß nicht in diesem Augenblick so viel Pech gehabt hätte. 

Das Phantastische an dieser Geschichte ist, dass ihre Glaubwürdigkeit im umgekehrten Verhältnis zur Zeit steht. Der Fisch wird nämlich bei jedem Erzählen der Story größer, bis er schließlich Ausmaße annimmt, bei denen man zweifelt, ob der Atlantische Ozean überhaupt noch ausreichen würde, um diesen Fisch zu beherbergen.

Das Geheimnis des Angelns liegt offenbar in der Fähigkeit, den Fisch am Haken zu halten. Wenn er einmal aus dem Wasser gezogen und gewogen ist, gibt es keine Diskussionen mehr über Länge und Gewicht.

Der größte Fisch, der bisher mit Angelrute und Rolle gefangen wurde, war ein 700 Kilogramm schwerer Marlin. Dieser Weltrekord wurde im August 1953 von Alfred C. Glassell Junior vor der Küste von Cabo Blanco in Peru erzielt, dort, wo die Anden in den Pazifik fallen. Der Kampf, um den gewaltigen Fisch an Land zu bringen, dauerte 1 Stunde und 45 Minuten.

Die rasche Entwicklung bei der Angelausrüstung spielt eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, den Fisch am Haken zu behalten. Ruten, Rollen und alles, was sonst noch dazu gehört, bieten inzwischen eine Zuverlässigkeit, von der die ersten Angler, die ihre Ausrüstung wegen eines entkommenen Fisches verfluchten, nur geträumt hätten. 

Die neusten Angelrollen sind heute mit hochmoderner Lagertechnik ausgestattet – einige von ihnen wurden sogar in Zusammenarbeit mit SKF entwickelt – und könnten somit dazu beitragen, Anglerlatein in wahre Geschichten vom Anglerglück zu verwandeln.

Als Revolution gepriesen gilt die Angelrolle Abu Garcia InfiniSpool (mit vier bis sechs Edelstahl-Kugellagern) wegen ihrer einzigartigen Laufeigenschaften als die perfekteste Rolle auf diesem Planeten, ein Musterbeispiel an Zuverlässigkeit. Mit anderen Worten eine schlechte Ausrede für einen entkommenen Fisch.

All diese haarsträubenden Anglergeschichten beweisen jedoch nur eins: Den Fisch zu fangen, ist nur der halbe Spaß.