Getriebe für Docks und Dämme

Obwohl selten im Rampenlicht, spielen Getriebe eine wesentliche Rolle in zahlreichen Maschinen. Die Getriebe von Stiebel Getriebebau gründen ihren Ruf auf Zuverlässigkeit und Robustheit über drei Generationen hinweg

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Obwohl selten im Rampenlicht, spielen Getriebe eine wesentliche Rolle in zahlreichen Maschinen. Die Getriebe von Stiebel Getriebebau gründen ihren Ruf auf Zuverlässigkeit und Robustheit über drei Generationen hinweg

 

 

Deutsche Maschinenbaufirmen nehmen Begriffe wie Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und Robustheit sehr ernst. Die Stiebel Getriebebau GmbH macht da keine Ausnahme. Als Spezialist für Fördertechnik und Mobilhydraulik entwickelt und baut Stiebel Getriebe und Antriebssysteme für diese und andere Bereiche.

„Mein Großonkel Wilhelm Stiebel gründete das Unternehmen 1946″, erzählt Paul H. Schumacher, der als Eigentümer und Geschäftsführer das Unternehmen in der dritten Generation leitet. „Zunächst baute er aus zerstörten Panzern sowie anderen militärischen Fahrzeugen die Getriebe aus und modifizierte sie für industrielle Anwendungen. Die Palette reichte von Kartoffelsortiermaschinen bis zu Kreissägen.“

Seitdem hat sich bei der Stiebel Getriebebau vieles verändert. Das Kerngeschäft des Unternehmens konzentriert sich auf die Entwicklung und Produktion von Getrieben für extreme Anforderungen. „Die meisten unserer Produkte werden unter besonders harten Bedingungen eingesetzt“, meint Schumacher. „Wir machen einen Umsatz von rund 48 Millionen Euro. Über die Hälfte davon ist Exportgeschäft. Wir beliefern etwa 40 Länder in allen Teilen der Welt und beschäftigen 260 Mitarbeiter. Bis zu einer Betriebsgröße von 160 Mitarbeitern kannte ich alle namentlich. Stiebel ist für erstklassige Qualität bekannt. Die Herstellung von hochwertigen Produkten ist seit drei Generationen unser Leitsatz.“

 

Zu den jüngsten Erfolgenvon Stiebel gehören Antriebe für eine neue Generation vollautomatischer Stapelkräne (ASC), die im Hafen der belgischen Stadt Antwerpen im Einsatz sind. Es handelt sich dabei um einen speziellen Typ von Portalkran für die Lagerung und Verladung von Containern. Diese komplett automatisierten Kräne sind der neueste Stand der Containerumschlagtechnik und werden von einer eigens für diesen Zweck entwickelten Steuerungssoftware gelenkt. Insgesamt wurden am neuen Antwerpener Deurganckdock 14 Stapelkräne installiert.

Antwerpen ist Europas zweitgrößter und weltweit der viertgrößte Hafen, was den Güterumschlag betrifft. Jedes Jahr laufen 16.000 Seeschiffe und über 65.000 Binnenschiffe den Antwerpener Hafen an. Mehr als 140.000 Menschen leben direkt oder indirekt vom Hafenbetrieb. 2008 wurden hier 189 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, davon 8,7 Millionen TEU-Container. TEU ist eine internationale Maßeinheit für das Frachtvolumen eines 20 Fuß langen ISO-Containers (Twenty-foot Equivalent Unit). Der Containerumschlag steht für über 40 Prozent des Antwerpener Seeverkehrs und nimmt kontinuierlich zu. 2008 wurden mehr als 101 Millionen Tonnen Containerfracht umgeschlagen, was einem Anstieg um7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Jeder ASC ist mit 19 Stiebel-Spezialantrieben ausgerüstet – 14 in den Fahrwerken, mit denen sich der Kran fortbewegt, vier in den Katzfahrwerken und einer im Hubwerk. Ein ASC überspannt neun Containerreihen in einer 1-über-5-Lösung. Das bedeutet: Der Kran kann einen Container über bis zu fünf gestapelte Container hinweg befördern. In einem Stapelmodul können jeweils zwei ASC-Stapelkräne auf nur einer Kranbahn betrieben werden.

Dieses Konzept reduziert die Anzahl der Schienen und zugehörigen Fundamente und minimiert dadurch gleichzeitig die Investitionskosten. Noch wichtiger für Hafenbetreiber ist die Platzersparnis von bis zu 18 Prozent verglichen mit anderen Konurationen. Die Steuerungssoftware umfasst auch einen Modul-Manager, der dafür sorgt, dass die beiden Kräne nicht miteinander kollidieren, obwohl sie in einer einzigen Kranbahn betrieben werden.

 

Die Stiebel QuarryMaster® Getriebe beweisen ihre Robustheit auch beim Bau von Jinping2, die bei ihrer Fertigstellung 2014 eine der größten Wasserkraftanlagen Chinas sein wird. Das riesige Projekt am Yalong-Fluss, einem Zufluss des Yangtse, ist eines von mehreren Wasserkraftwerken, die in der bergigen Region von Sichuan im Südwesten Chinas im Bau oder in Planung sind. Der Damm wird auf einer Meereshöhe von 1.500 Metern errichtet, wo der Yalong in einer 120 Meter tiefen Schlucht fließt. Das Kraftwerk ist auf eine Leistung von 4.800 Megawatt angelegt.

Das Wasser fließt vom Damm durch vier Druckstollen, jeder ist rund 17 Kilometer lang und hat einen Ausbruchsdurchmesser von 12,4 Metern. Die Ausbruchsmenge beträgt etwa 20 Millionen Tonnen. Der Transport des Materials erfolgt über ein 14,7 Kilometer langes und 1,20 Meter breites Förderband, das von 21 QuarryMaster® Getrieben von Stiebel, jedes mit einer Leistung von 400 Kilowatt, angetrieben wird.

Stiebel hat das QuarryMaster® Getriebe eigens für die Förderanlagenindustrie entwickelt. Das kraftvolle Stiebel-Getriebe wird dabei mit einem hochwertigen IEC-Motor zu einer Einheit verschmolzen. QuarryMaster® wurde für den Einsatz unter extremen Bedingungen entwickelt und hält auch häue Lastwechsel aus. Dies wurde durch die Integration eines Drehmomentdämpfers sowie einer im Ölbad geschmierten Rücklaufsperre ermöglicht.

 

„Wir waren schon immer innovativ,ein Prinzip, an dem wir seit drei Generationen festhalten.“ meint Schumacher. „Qualität, Innovation und Kundennähe – vom ersten Entwurf bis zum fertigen Produkt – das ist seit über 60 Jahren der Schlüssel zu unserem Erfolg.“

Stiebel bietet einen schnellen und äußerst flexiblen technischen Service. Bei der Entwicklung und Produktion von kundenspezifischen Sonderanfertigungen kommen modernste Verfahren und Mittel zum Einsatz. Als Getriebespezialist hat sich Stiebel zum Ziel gesetzt, maßgeschneiderte Lösungen bereitzustellen, die selbst höchste Anforderungen erfüllen.


PARTNERSCHAFT FÜR QUALITÄT

SKF beliefert Stiebel mit einer Vielzahl von Lagern. Im Laufe der Jahre ist aus der Beziehung zwischen den beiden Unternehmen eine enge Zusammenarbeit geworden. Deshalb wählte Stiebel auch zu Beginn des ASC-Projekts SKF als alleinigen Lagerlieferanten. „SKF ist ein vertrauter Partner unseres Hauses“, kommentiert Matthias Wickler, Produktleiter Fördertechnik bei Stiebel. „Kundenspezifische Antriebe für Förderbänder und Containerumschlagausrüstung wie zum Beispiel die ASC-Stapelkräne in Antwerpen erfordern ein hohes Maß an Konstruktions-Know-how, um die Leistungserwartungen des Kunden zu erfüllen. Das Unternehmen gilt als anerkannter Experte für die Berechnung der Lebensdauer von Lagern und anderer wichtiger Leistungsparameter. Wir erhielten von den SKF Technikern sachkundigen Rat, der es uns ermöglichte, weitere Konstruktionsverbesserungen vorzunehmen. “

 

 

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