Hafenkräne helfen China nach oben

Ein Hersteller von Hafenausrüstungen in Schanghai will dem Frachtverkehr innerhalb der chinesischen Schiffahrt auf die Sprünge helfen, hofft aber auch auf ein starkes Exportgeschäft

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Shanghai Port Machinery Plant (SPMP) ist Chinas größter Hersteller von Hafenausrüstungen und leistet einen wichtigen Beitrag zu einem wesentlichen Teil der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes: dem Frachtverkehr zur See.
SPMP wurde 1885 gegründet, begann aber erst viel später mit dem Bau von Hafenausrüstungen. „Vor 1960 befaßte sich unser Unternehmen mit der Reparatur von Schiffen“, erzählt der Projektleiter Chen Guang Song. „Erst in den sechziger Jahren spezialisierten wir uns auf die Hafenausrüstung.“
Anfangs arbeitete SPMP mit ausländischen Unternehmen zusammen, um Zugang zu moderner Technologie zu erhalten. Zwischenzeitlich hat SPMP jedoch eine eigene Konstruktionsabteilung, in der Hunderte von Ingenieuren und Technikern an neuen Konstruktionen arbeiten, um mit der internationalen Entwicklung Schritt
zu halten.
Einige Duzend im Bau befindliche orangefarbene Hafenkräne nehmen den größten Teil des Kais auf dem Fabrikgelände von SPMP in Beschlag. Einer von ihnen ist fertiggestellt und kann auf ein Schiff verladen werden, das den Kran über den Huang Pu Fluß zu einem chinesischen Kunden transportieren wird. Auf diesem Gelände können pro Jahr 70 Standardkräne gebaut werden. Das Unternehmen verfügt jedoch noch über ein zweites Fabriksgelände mit einer Kapazität für den Bau von zehn Containerkränen.
SPMP exportiert seit etwa fünf Jahren, aber der Umsatz aus diesem Geschäft war bisher ziemlich unberechenbar. Es wurde zwar auch Hafenausrüstung nach Vancouver (Kanada) geliefert, aber der größte Teil der Exporte konzentriert sich auf Asien, darunter Indonesien, Thailand, Singapur und Hongkong. Dank des starken einheimischen Marktes blieb das Unternehmen bisher von ernsthaften Folgen der asiatischen Wirtschaftskrise, die einen Rückschlag für das Exportgeschäft darstellt, verschont. SPMP verkauft derzeit rund 30 Prozent ihrer Produktion außerhalb Chinas.
Während sich die Exporterzeugnisse am internationalen Standard orientieren, zieht der einheimische Markt immer noch niedrige Preise einer höheren Qualität vor, was zur Folge haben könnte, daß zwar SPMP aufgrund des starken einheimischen Geschäfts die Asienkrise unbeschadet übersteht, nicht aber ihre ausländischen Zulieferer.
„Als Lieferant sind wir von SPMP Exporten abhängig“, meint Karmin Wang, Verkaufs- und Anwendungstechniker bei SKF in Schanghai. „Wenn SPMP exportiert, können wir unsere Lager verkaufen. Bleibt das Exportgeschäft aus, verkaufen wir keine.“
SPMP Projektleiter Chen Guang Song ist jedoch optimistisch, was die Zukunft des Unternehmens in China betrifft. Er glaubt daran, daß auch die chinesischen Kunden langsam aber sicher ihre Qualitätsansprüche steigern werden.

Fons Tuinstra

Wirtschaftsjournalist in Schanghai

Fotos Fritz Hoffmann

 

 

 

 

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