Im Rennen ganz vorn

Mit Speedscating-Produkten von Mogema hilft Sportsinline International in Holland schon seit Jahren ambitionierten Inlineskatern, ihre Bestzeiten zu unterbieten.

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Mit Speedscating-Produkten von Mogema hilft Sportsinline International in Holland schon seit Jahren ambitionierten Inlineskatern, ihre Bestzeiten zu unterbieten.

Haben Sie schon einmal einen Inlineskater beim Testen eines Skates beobachtet? Die Art, wie er den Skate umdreht und die Räder rollen lässt, um zu prüfen, ob sie sich schnell und leicht genug drehen?

Bei der kleinsten Störung werden die Räder abmontiert und die Lager gereinigt. Und wenn es nach der ersten Reinigung nicht besser wird, wiederholt der Skater den Vorgang, bis er völlig zufrieden ist. Bei Speedskating-Wettbewerben kommt es schließlich auf Hundertstel Sekunden an, vor allem wenn man zur Weltelite gehört.

Topskater suchen nach den besten Schienen, den besten Lagern, dem besten Schuh und den besten Rollen – eine Ausrüstung, die eine Kraftübertragung mit minimaler Reibung in jeder Wetterlage ermöglicht.

„Das meiste spielt sich in ihrem Kopf ab, aber wenn sie von der Ausrüstung nicht überzeugt sind, schneiden sie im Rennen nicht gut ab“, sagt Diederik Hol, Geschäftsführer von Sportsinline International BV, einem holländischen Unternehmen, das Mogema-Speedskating-Produkte konstruiert und produziert.
 
Sportsinline International wurde 1999 gegründet, aber Mogema ist schon seit 1985 Spezialist für Schienenkonstruktionen. Die holländische Mogema-Gruppe konstruierte und fertigte als erstes Unternehmen Schienen für Inlineskater. Ihre Diamond-Schiene stand jahrelang an der Weltspitze.

Was den Personalbestand betrifft, ist Mogema eher ein Kleinunternehmen. In der Verwaltung in ‘t Harde arbeiten nur sechs Personen, fünf von ihnen sind begeisterte Skater, entweder auf dem Eis oder auf der Straße. Dennoch hält Mogema einen Anteil von rund 30 Prozent am Speedskating-Weltmarkt für Inline-Schienen. Die wichtigsten Absatzmärkte sind die Niederlande, Deutschland, die Schweiz, Korea und Nordamerika.

Mogemas Produkte sind für ambitionierte Speedskater und weniger für Hobbyskater gedacht und werden nur über den Inlineskating-Fachhandel vertrieben.

„Wir produzieren eigentlich nichts für den Fitness- und Freizeitmarkt“, erklärt Maarten van der Ven, Vertriebsleiter bei Sportsinline. „Eine Komplettausrüstung mit Schuh, Schiene, Rollen und Lagern kostet zwischen 350 und 1.000 Euro.“

Die Zusammenarbeit mit SKF begann 2001, als Mogema erstmalig Speedskating-Lager von SKF verwendete. Nachdem Lager und Schmierung gewählt waren, wurden in den entsprechenden SKF-Niederlassungen in Frankreich und Italien Muster gefertigt. Die positiven Testergebnisse waren der Anfang einer fruchtbaren Partnerschaft zwischen SKF Industrial Division in den Niederlanden und Mogema. Die beiden Unternehmen unterzeichneten 2002 ein Abkommen, mit dem SKF einen Exklusivvertrag als Lagerlieferant für Mogemas Speedskates erhielt. Im Vertrag eingeschlossen wurde auch der Vertrieb von SKF Speedskating-Lager und den dazugehörigen Schmiermitteln an den Ersatzteil- und Reparaturmarkt sowie gegenseitige Sponsoraktivitäten.

Mit der gemeinschaftlichen Entwicklung eines völlig neuen Skatetyps sind die beiden Unternehmen inzwischen in die zweite Phase dieser Partnerschaft eingetreten.

„Eine wesentliche Frage für einen Skater ist, wie hält man die Lager sauber“, erklärt Hol. „Auf der Straße ist so viel Schmutz, und Schmutz ruiniert die Lager. Die Rollen drehen sich nicht, wie man es sich wünscht. Wir suchten nach einer Möglichkeit, ein neues Lager zu entwickeln, das weniger Wartung benötigt, ein Lager, das nicht mehr auseinander gebaut werden muss.“

SKF legte eine Lösung vor, bei der Lager und Spacer als eine Einheit geliefert werden. Das erleichtert den Einbau der Lager, macht sie beständiger gegen äußere Belastungen und verlängert ihre Lebensdauer.

Weltweit gibt es verschiedene Rollenhersteller, die sich alle an dieselben Normen halten. Die Gussformen für die Rollen zu ändern, stand deshalb nicht zur Debatte. Der neue Lagertyp musste in das alte System passen, das heißt, die Lagerteile mussten separat geliefert werden.

„Die Lager waren nur ein Teil dieser neuen Entwicklung“, meint Hol. „Der andere Teil war ein Konzept für eine völlig neue Schienenkonstruktion, die an die neuen Lager angepasst wurde. Daraus ergibt sich ein erheblich verbesserter Inlineskate, dessen größter Vorteil darin besteht, dass die neue Lagereinheit mit einer leichteren und gleichzeitig steiferen Schiene kombiniert werden kann.“

Die neue Schiene basiert auf dem DualBox-Konzept, ist jedoch eine Monoschiene. Die Hohlprofilkonstruktion verleiht dem Modell Stabilität. Da es sich um eine Monoschiene handelt, lassen sich die neuen werkseitig eingestellten Lager leichter einbauen.“  

Die praktische Tauglichkeit der gesamten Idee wurde mit Hilfe von neuen Tests und Berechnungen an der DualBox-Schiene nachgewiesen. Diese abschließenden Prüfverfahren fanden bei SKF Engineering Consultancy Services im Business & Technology Park von SKF im holländischen Nieuwegein, südlich von Utrecht, statt.

„Die Ergebnisse waren sehr wichtig für uns“, erzählt Hol. „Wir wollten sichergehen, dass wir unser Ziel erreichen, bevor wir Geld für Gussformen und Prototypen ausgeben.“ Der neue Inlineskate soll 2005 auf den Markt kommen.

Holland nimmt auf dem Skatingmarkt eine besondere Stellung ein, hauptsächlich aufgrund des traditionell großen Interesses am Eislauf, eine Sparte, die rund 20 Prozent des Geschäfts von Sportsinline ausmacht.

Die Infrastruktur des Landes hat ebenfalls einen enormen Einfluss auf die Beliebtheit von Inlineskating.

„In anderen Ländern muss man diese Sportart auf speziellen Bahnen ausüben“, so Hol. „Bei uns ist es flach und es gibt überall Radwege. Das bedeutet, man hat die besten Möglichkeiten direkt vor der Haustür.“

In Holland gibt es rund 50 Fachgeschäfte für Inlineskating. „In anderen Ländern findet man höchstens vier oder fünf“, fügt Maarten van der Ven hinzu.

Die Grenzen zwischen Speedskating und Eisschnelllauf verwischen immer mehr. Viele Eisschnellläufer halten sich durch Inlineskating fit, und Speedskater widmen sich dem Eisschnelllauf, weil hier mehr Geld zu verdienen ist oder weil es die einzige Möglichkeit darstellt, eine olympische Medaille zu gewinnen. Viele hoffen, dass Speedskating 2008 eine olympische Disziplin wird.

Sportsinline sponsert drei Inline-Teams: Team Mogema International mit einem Australier, zwei Amerikanern und zwei Holländern, das Mogema National German Team und das Mogema Labeda National Team in den USA.

„Fünf Prozent unseres Umsatzes sind für Sponsoringaktivitäten vorgesehen“, sagt van der Ven. „Wir sponsern auch das Rollerblade World Team und verschiedene lokale Vereine mit Material.“

Die Partnerschaft zwischen SKF und Sportsinline umfasst auch die finanzielle und materielle Unterstützung der Teams, damit das SKF Logo bei Wettbewerben auf den Anzügen der Mogema-Skater zu sehen ist.

Das Team Mogema International hat trotz seiner internationalen Besetzung seinen Standort in Holland. Die Teammitglieder trainieren mehrere Monate pro Jahr in Oldebroek, nur wenige Minuten von Sportsinlines Geschäftsräumen in ‘t Harde entfernt. „Diese Gegend bietet gute Trainingsmöglichkeiten“, meint van der Ven. „Ganz in der Nähe befindet sich die Inlineskating-Anlage in Heerde, die im August 2004 die Europameisterschaften im Speedskating ausgerichtet hat.“

Inlineskating ist ein trendbewusster Sport. Alle sind ständig auf der Jagd nach den neusten Entwicklungen, um noch schneller zu werden. Im Laufe der Jahre hat sich herausgestellt, dass die Größe der Rollen durchaus eine Bedeutung hat. In den achtziger Jahren fuhr man mit 76-Millimeter-Rollen, in den neunziger Jahren wurden 84-Millimeter-Rollen Standard und 2003 setzten sich 100-Millimeter-Rollen immer stärker durch.

„Diese Rollen üben einen stärkeren Druck auf die Lager und die Schiene selbst aus, ermöglichen aber höhere Spitzengeschwindigkeiten“, erklärt van der Ven. „Das wichtigste dabei ist, die Schiene trotzdem so niedrig wie möglich zu halten. Je niedriger die Schiene, desto besser die Stabilität.“

Mit den größeren Rollen zu fahren ist, als ob man ein Auto in einem hohen Gang anfährt, sagt er. „Man kann nur langsam beschleunigen, aber wenn man einmal in Fahrt gekommen ist, lässt sich eine höhere Geschwindigkeit erreichen. Deshalb sind diese Rollen besonders für Langstreckenrennen geeignet.“

Die Frage ist, welche Rollen werden die Speedskater von morgen benutzen? Sollte die neue Monoschiene für 84-Millimeter- oder für 100-Millimeter-Rollen ausgelegt sein? Diese Frage bringt Hol zum Schmunzeln. „Wir werden sehen“, so sein Kommentar.


Keine Kompromisse

„No Compromises“ ist der Name des Produktsortiments, das SKF für die verschiedenen Inlineskating- und Skateboard-Disziplinen entwickelt hat.

Die Wahl der Lager hängt von den Bedingungen und dem Verwendungszweck – Speedskating, Hobbyskating usw. – ab. Wichtig ist auch die Frage, ob die Sportarten im Freien oder in einer Halle ausgeübt werden. Der Mehrwert dieses Sortiments besteht vor allem in der Flexibilität und der Möglichkeit, je nach Disziplin und Umstände, also Oberfläche und Wetterlage, die geeigneten Produkte auszuwählen.

  • Schmierung:Öl für Speedskating, weil Öl die niedrigste Reibung bewirkt. Fett für Hobbyskating, da Fett Schmutz und Staub abhält und somit den Wartungsaufwand verringert. Fettschmierung schützt außerdem gegen Feuchtigkeit und Rost.
  • Dichtungen: Metalldeckscheiben oder die nichtschleifende Variante mit zwei Dichtungslippen, die einen doppelt so wirksamen Schutz gegen Schmutz bietet als die Standardmetalldichtung.
  • Käfige:Stahl oder Polyamid. Der Polyamidkävon SKF ist stoßsicher und hat eine bessere Kugelführung mit weniger Reibung.
  • Präzision des Laufrings: Die innere Ausführung des Lagers ist für die Qualität und Leistungsoptimierung entscheidend. Dazu gehören die Oberflächenbehandlung und die Toleranzgenauigkeit. 

     

     

 

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