Ingenieursausbildung für die Anforderungen von morgen

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Ein neues Labor an der Szent István Universität in Ungarn mit modernster Technologie soll den Zugang zu hochqualifizierten Ingenieuren sowie den Wissensaustausch zwischen Theorie und Praxis verbessern

Im April 2010 wurde an der Fakultät für Maschinenbau der Szent István Universität (Szent István Egyetem oder SZIE) im ungarischen Gödöllő ein neues Ausbildungs- und Forschungslabor eingeweiht. Das neue Labor ist unter dem Fachbereich Maschinenbauinformatik angesiedelt und geht auf eine gemeinsame Initiative von SKF und der Universität zurück.

Nachdem 2008 die Renovierungsarbeiten am Forschungszentrum der Universität abgeschlossen waren, wandte sich die SZIE mit dem Vorschlag zur Schaffung eines solchen Labors an SKF. „Wir wollen unseren Studenten Zugang zu einer praxisnahen Technologie verschaffen und für den Arbeitsmarkt attraktive Akademiker ausbilden“, sagte der Rektor László Solti zu den bei der Einweihung anwesenden Gästen. „Unsere Universität möchte Ingenieure ins Arbeitsleben entlassen, die schon eine Vorstellung davon haben, wie ein Arbeitsplatz aussehen kann.“

Die Integration von theoretischer und praktischer Ausbildung hat bei ungarischen Studenten das Interesse an technischen Studiengängen geweckt, die in den letzten Jahren in Ungarn wenig beliebt waren. Dies hat zu einem ernsthaften Mangel an gut ausgebildeten Ingenieuren auf dem Arbeitsmarkt geführt. Hier wird das neue Labor einen wichtigen Beitrag leisten.

Laut István Szabó, Dekan der Maschinenbaufakultät, ist die Ausbildung von hochqualifizierten Ingenieuren ohne moderne Geräte, wie sie das Labor bietet, undenkbar. Auch SKF wird von dem neuen Labor profitieren, weil die dort vorhandene Technologie nicht nur von der Maschinenbaufakultät genutzt werden kann, sondern auch von anderen Bereichen.

SKF will mit der Unterstützung des Labors den Know-how-Transfer zwischen Studenten, Professoren und SKF fördern. „Wenn man sich nicht um die Studenten, ihre Ideen und Innovationen kümmert, erfährt man nicht, wie es in fünf bis zehn Jahren in der Industrie aussehen wird“, meint Rene Laebel, Leiter SKF Reliability Systems. „Sie sind schließlich unsere zukünftigen Geschäftspartner und potenziellen Kunden.“

Wenn Tamás Szabó, Geschäftsführer von SKF Ungarn, vor einigen Jahren von einem Unternehmen die Frage erhielt, ob er Ingenieure mit fundiertem theoretischen und praktischen Wissen und guten Sprachkenntnissen empfehlen könne, musste er passen. Er wusste keine Namen zu nennen. Szabó hofft, dass er in Zukunft potenziellen Arbeitgebern den Tipp geben kann, sich an die Studenten der SZIE zu wenden.

Nicht nur die Zahl der Technikstudenten ist gesunken, sondern auch deren Ausbildungsniveau. Die Universität bemüht sich, das durch höhere Pflichtanteile in Physik- und Mathematik zu kompensieren. Das Labor mit moderner Technologie wird dabei eine wichtige Lücke in der Ausbildung der Studenten füllen. Viele bekannte globale Unternehmen betreiben in Ungarn Produktionsstätten, darunter auch im Raum Gödöllő, und suchen nach kompetenten Ingenieuren. „Diese Nachfrage kann nur gedeckt werden, wenn wir unsere Studenten in die neueste Technologie einführen – in eine Technologie, wie sie heutzutage in der Industrie allgemein verwendet wird oder auf einem Niveau, wie es in einem SKF Labor zu finden ist“, kommentiert Tibor Mezei, Leiter des Dekanats der Universität.

Die SZIE und SKF verfolgen gemeinsame Interessen, wie Tamás Szabó erklärt. Die Universität will für möglichst viele Studenten attraktiv sein SKF will die Zahl seiner zukünftigen Stakeholders erhöhen. Das Labor, nach Litauen und Tschechien das dritte in der Region, kann dabei helfen, beide Ziele zu erreichen.

Die Universität von Gödöllő hofft darüber hinaus bald eine „SKF Akademie“ eröffnen zu können. Hier sollen SKF Experten in Zusammenarbeit mit Universitätsprofessoren Seminare in verschiedenen technischen Bereichen anbieten – sowohl im Rahmen der Erwachsenenbildung als auch der Fortbildung von Fachkräften unterschiedlicher Unternehmen, erläutert Tibor Mezei. Bei der Einweihung des Labors im April brachten Vertreter der Universität und von SKF die Hoffnung zum Ausdruck, dass dies nur der Anfang einer langfristigen Beziehung sei.

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