Mehr Leistung durch Zusammenarbeit

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Mit einem Konzept von SKF will das brasilianische Unternehmen Pitangueiras Açucar e Álcool seine Leistung steigern, die Wartungskosten senken und die Zuverlässigkeit der Anlagen erhöhen

„Das Große kommt durch eine Aneinderreihung kleiner Dinge zustande, die zu einem Ganzen vereinigt worden sind.“ Dieses Zitat von Vincent Van Gogh fasst zusammen, wie es SKF do Brasil und einem ihrer wichtigsten Vertragshändler, Durão, mit kleinen Schritten gelungen ist, in dem vom Zuckerrohranbau dominierten brasilianischen Bundesstaat São Paulo den Absatz zu steigern und die Aussichten für die Zukunft zu verbessern.

Angesichts der zunehmenden weltweiten Nachfrage nach Biokraftstoff expandiert die Ethanolproduktion in brasilianischen Zuckerfabriken und Alkoholraffinerien in rasantem Tempo.

Pitangueiras Açucar e Álcool ist eine Zucker- und Biokraftstofffabrik rund 300 Kilometer nördlich der Stadt São Paulo. Sie wurde 1975 für die Produktion von Cachaça eröffnet. Das ist der Zuckerrohrschnaps, der als Hauptbestandteil des brasilianischen Nationaldrinks Caipirinha bekannt ist. Das Familienunternehmen verlegte sich dann auf die Herstellung von Isopropanol und schließlich auf eine Kombination von Ethanol und Zucker. Zu Beginn wurden in der Fabrik 41 Tonnen Zuckerrohr pro Stunde verarbeitet. Heute sind es 450 Tonnen pro Stunde.

Als der Industrial Manager von Pitangueiras, Gilmar Galon, 2004 die Dampfproduktion erhöhen und zu diesem Zweck einen neuen Kocher installieren wollte, stellte er fest, dass die Leistung der Industriegebläse nicht ausreichte. Der Geschäftsführer von Durão, Wagner Pizzo, schlug vor, eine zwangfreies Lagerungssystem von SKF mit integriertem CARB Toroidal-Rollenlager einzubauen. Durch Ergänzung dieser Anordnung mit weiteren SKF Teilen und Leistungen entstehe ein komplettes SKF Konzept oder Kit. Galon gefiel diese Idee, aber da er verpflichtet war, sein Gebläse von LCI, einem aufstrebenden brasilianischen Hersteller von Industriegebläsen, zu kaufen, teilte er Durão mit, er müsse zunächst den Gebläsehersteller von dem Konzept überzeugen.

Pizzo fand beim Gründer und Geschäftsführer von LCI, Luis Carlos Iuras, ein offenes Ohr für seinen Vorschlag. „Das entspricht meiner Auffassung von Geschäftsleben“, sagt Iuras. „Für mich ist es wichtig, Kunden respektvoll, fair und ehrlich zu behandeln. Außerdem war ich immer daran interessiert, die bestmögliche Technik zu verwenden.“

Die Kunden bevorzugen schon seit langem SKF Lager. Aber um Kosten zu sparen, kombinieren sie sie oft mit Produkten konkurrierender Hersteller. Dies führt zu vorzeitigen Ausfällen der Lager und Gehäuse. Die durchschnittliche Lebensdauer ist frustrierend kurz. Nach rund zwei Jahren ist bereits ein Austausch fällig. Jeder hält das für normal. „Ich hatte im Laufe der Jahre viele Probleme, weil es eine Lösung wie das SKF Konzept nicht gab“, sagt Iuras. „Ich dachte bisher, damit müsse man einfach leben.“

Wenn Anlagen ausfallen oder andere Probleme die Produktion zum Stillstand bringen, selbst wenn es nur für kurze Zeit ist, können beträchtliche Verluste entstehen. Deshalb sind Betriebssicherheit und Instandhaltung von entscheidender Bedeutung.

Das SKF Konzept gleicht die thermische Ausdehnung aus, gewährleistet niedrige Schwingungsniveaus und ist weniger anfällig für Schiefstellungen. Das Ergebnis ist eine mindestens doppelt so lange Lebensdauer der Anlagen verglichen mit der bisherigen Lösung. Die ersten Konzeptkits wurden 2005 bei Pitangueiras und in anderen Fabriken installiert und sind seither ohne Störungen in Betrieb. „Einen Nachteil mussten wir in Kauf nehmen“, schmunzelt Pizzo „Nach zwei Jahren haben wir immer noch keinen einzigen Auftrag für einen Austausch erhalten. Normalerweise kommen sie nach einem Jahr.“ Galon bei Pitangueiras meint dazu: „Unsere haben inzwischen schon zwei Ernten überstanden. Die alten Systeme hielten in der Regel zwei oder drei Ernten. Bei den neuen sind wir zuversichtlich, dass sie bis zu zehn Ernten überleben.“

Weitere Vorteile für die Kunden sind der geringere Wartungsaufwand und die Tatsache, dass ein Nachschmieren nicht mehr erforderlich ist. „Wir haben weniger Wartungsbedarf und keine Probleme mehr mit Betriebsunterbrechungen wegen Lageraustausch“, meint Galon. Iuras zufolge hat LCI seine Kosten gesenkt, weil das Unternehmen ohne Qualitätseinbußen die Zahl der Wartungstechniker von drei auf zwei reduzieren konnte.

Die meisten Zuckerfabriken bleiben zwischen den Zuckerrohrernten einige Monate geschlossen. In dieser Zeit werden normalerweise umfassende Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Für Lager sind diese Stillstände jedoch problematisch, erklärt Galon. „Lager müssen kontinuierlich in Betrieb sein, damit sich keine Feuchtigkeit bildet, die zu Korrosion führen könnte“, meint er.

Einige der großen Fabriken sind bereits dazu übergegangen, ganzjährig zu produzieren. Pitangueiras ist ebenfalls im Begriff, diesem Beispiel zu folgen. Das wird das von Galon angesprochene Korrosionsproblem mindern und die Haltbarkeit der Ausrüstung einer weiteren Bewährungsprobe aussetzen. „In Anbetracht der steigenden Nachfrage aus dem Ausland müssen wir uns anpassen“, stellt Galon abschließend fest.


Lohnende Zusammenarbeit

Getreu dem Programm „More with SKF“, mit dem die Beziehungen zu Vertragshändlern intensiviert werden sollen, stellte der brasilianische SKF Händler Durão aus einem zwangfreien Lagerungssystem von SKF, in die ein CARB Toroidal-Rollenlager integriert wurde, sowie einer Reihe von SKF Teilen und Dienstleistungen ein spezielles SKF Konzept oder Kit zusammen. Dieses Konzept gewährleistet einen geringeren Wartungsaufwand, längere Lebensdauer, höhere Leistung und – so hoffe man – mehr Kundentreue im Hinblick auf die Austauscharbeiten, die im Laufe der Zeit zwangsläu erforderlich sind.

Durão ging zu diesem Zweck auch eine Partnerschaft mit LCI ein, einem brasilianischen Hersteller von Industriegebläsen. LCI baut das SKF Kit nun standardmäßig in Gebläse für qualitätsbewusste Kunden ein.

„Das SKF Konzept bedeutet lediglich, die richtigen SKF Produkte und Services entsprechend zusammenzustellen“, sagt der SKF Ingenieur, Nelson Alves Pereira Jr.

„Wir können nicht über die Tatsache hinwegsehen, dass unsere Preise höher sind“, meint Pereira.

„Wenn die Kunden nicht zu der Erkenntnis gelangen, dass wir einen zusätzlichen Wert zu bieten haben, gehen sie zur Konkurrenz.“

Um die Kunden leichter zu überzeugen, verwendet SKF ein System mit der Bezeichnung DSP (Documented Solutions Program), mit dem sich zukünftige Einsparungen berechnen lassen. „Wir geben die betrieblichen Kennzahlen des Kunden ein und demonstrieren, wie sich die Kosten für Instandhaltung und Schmierung reduzieren, wenn unsere Produkte und Services zum Einsatz kommen.“

Nun wird das SKF Konzept auch in anderen Sektoren getestet. „Wir stellen derartige Konzepte auch für die Stahl- und Bergbauindustrie sowie für andere Branchen zusammen. Das Potenzial ist groß,“ sagt der Geschäftsführer von Durão, Wagner Pizzo.

CARB ist ein eingetragenes Warenzeichen der SKF Gruppe.

CARB is a registered trademark of the SKF Group.

 

 

 

 

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