Offen für alles

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Kann ein Agrarhändler wirklich kreativ sein und wenn ja wie? Mynhardt de Bruin, Eigentümer von Groep 5 in Südafrika, hat es bewiesen. Er ist offen für alle Möglichkeiten – auch wenn es um innovative Anwendungen von SKF Produkten geht, die er in seinem Unternehmen vertreibt

Maisfelder säumen die enge Teerstraße, die nach Hoopstad in der südafrikanischen Provinz Free State führt. Die flache Landschaft erlaubt einen weiten Blick über ein Meer aus saftigem Grün, unterbrochen von Sonnenblumenfeldern und Weiden mit friedlich grasenden Kühen und Kälbern.

In diesem kleinen Ort gibt es acht Händler für Landmaschinen und Agrarprodukte, mehr als Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Restaurants zusammen, und angesichts des Ausmaßes der landwirtschaftlichen Nutzflächen in dieser Region gibt es in Hoopstad kein besseres Geschäft. So sieht es jedenfalls der Eigentümer von Groep 5, Mynhardt de Bruin.

De Bruin zog 1994 nach Hoopstad, um hier ein Öldepot im Auftrag eines großen Unternehmens zu leiten. Als sich das Unternehmen aus Hoopstad zurückziehen wollte, unternahm er seine ersten vorsichtigen Schritte in die Selbstständigkeit. Er beschloss, das Unternehmen auf Vertragsbasis fortzuführen. „Ich begann im November 2001 ohne einen Cent“, erinnert er sich. „Ein Freund schlug vor, ich solle auch Paraffin [Kerosin] verkaufen, aber ich hatte nicht das Geld für einen entsprechenden Behälter. Als Händler stellte er mir einen zur Verfügung, damit ich starten konnte.“

„Im Nachhinein kann ich sagen, man braucht kein Startkapital, um Geld zu verdienen, aber einen Plan“, stellt der bescheidene, sympathische de Bruin fest. Sein Plan (verschiedene Geschäftszweige gleichzeitig auszubauen) gelang, weil er sich nie irgendwelchen Möglichkeiten verschlossen hat. Sobald er einen Bedarf erkannte, erweiterte er sein Angebot mit unterschiedlichen Sparten und Produkten. Wenn Kunden nach speziellen Erzeugnissen fragten, bestellte und lieferte er sie. „Ein Bauer meinte einmal, als Ölhändler sollte ich auch Filter führen. Und so hat alles begonnen. Ich wollte aus meinem Unternehmen einen Allround-Handel für Landwirte machen.

Der Februar 2008 brachte die Entwicklung von Groep 5 einen entscheidenden Schritt weiter. Der SKF Verkaufsrepräsentant Reinhardt Joubert besuchte de Bruin und ließ eine Broschüre über die gerade lancierte SKF Agri Hub zurück.

„Wir haben sie auf die Theke gelegt, und die Kunden wurden neugierig“, meint de Bruins Ehefrau Marieta, die für die Buchführung verantwortlich ist.

Nur eine Woche später kam der Großbauer Petrus Roux, Eigentümer der Kromvlei Farm, in de Bruins Geschäft und erwähnte, er wolle ein Gerät bauen, das den Boden hinter dem Grubber glättet. Er hatte so ein Gerät bei einem anderen Landwirt gesehen, und suchte jetzt nach den richtigen Komponenten, um selbst eins zu fertigen. De Bruin zeigte ihm den bebilderten Prospekt und versprach ihm, ein Muster zu beschaffen.

„Die Landwirte in dieser Gegend haben mit einem speziellen Problem zu kämpfen“, erklärt Joubert. „Der besonders feinkörnige Staub dringt leicht in die Lager und bewirkt, dass rotierende Teile schnell kaputt gehen. Wenn also hier etwas funktioniert, dann funktioniert es überall. Hoopstad ist ein gutes Prüfgelände.“

Roux beschloss, es mit der SKF Agri Hub zu versuchen, und bestellte zwölf Stück. Als sein Bruder sah, wie die Maschine funktionierte, bestellte auch er einige Agri Hubs. „Landwirte gucken sich Ideen gegenseitig ab“, meint de Bruin. „Einer baut ein Gerät und ein anderer findet heraus, wie man es durch ein paar Korrekturen verbessern kann. Das passiert ständig.“

Ein geflügeltes Wort auf Afrikaans heißt: „‘n Boer maak ‘n plan“ und bedeutet so viel wie: Ein Bauer weiß sich in jeder Lebenslage zu helfen. Dieses Sprichwort passt perfekt auf die Story von Groep 5 und SKF Agri Hub. Obwohl de Bruin selbst kein Bauer ist, sieht er seine Aufgabe darin, Lösungen für landwirtschaftliche Probleme zu finden. So erkannte er schnell, dass sich die SKF Agri Hub auch sehr gut für Pflanzmaschinen eignen würde. Er bat eine Werkstatt, die dafür erforderlichen Zusatzteile anzufertigen, und stellte einen Bausatz zusammen, den er nun an andere Händler verkauft.

Den Durchbruch für diese Anwendung erzielte de Bruin mit einer Pflanzmaschine, die er auf einer Landwirtschaftsmesse ausstellte. Am Ende nahm er eine sechsseitige Liste mit den Namen von interessierten Landwirten mit nach Hause.

Joubert zufolge schlug die SKF Agri Hub so ein, dass SKF in der Pflanzsaison 2008 über Groep 5 insgesamt 400 Einheiten davon verkaufte. Seitdem ist die Zahl rasant gestiegen.

„Mit der SKF Agri Hub hat sich Groep 5 einen Namen gemacht“, so de Bruin. „Landwirtschaftsbetriebe wollen Qualitätsprodukte mit langer Lebensdauer, auch wenn sie teurer sind. Wenn ein Landwirt etwas Neues probieren möchte, um ein bestimmtes Problem zu lösen, fahre ich zu ihm, oft zusammen mit einem SKF Vertreter. Die Landwirte sind ein fester Teil meiner Geschäftstätigkeit, und ich pflege eine gute Beziehung zu ihnen, denn ein zufriedener Kunde kommt immer zurück.“

Seit bekannt ist, dass SKF Produkte über Groep 5 erhältlich sind, kommen Bauern teilweise aus 500 Kilometer entfernten Orten zu de Bruin, obwohl er auch Produkte über Kurierdienst verschickt.

Bald ist Maisernte, und Roux steht auf einem seiner Felder mit mannshohem Mais. Er bricht einen Maiskolben ab, pflückt einige fette weiße Kerne heraus und steckt sie in den Mund. Er verwende die SKF Agri Hub in seiner Pflanzmaschine auch, weil er sich bei 2.500 Hektar Ackerland Ausfälle durch Maschinenstillstände wegen defekter Lager nicht leisten könne, sagt er. „Wenn ein Teil des Prozesses nicht funktioniert, hat das Folgen, die meine Ernte ruinieren könnten“, fährt Roux fort. „Die Maispreise müssen wir hinnehmen, auch wenn die Kosten jedes Jahr steigen. Deshalb ist es wichtig, eventuelle Einbußen durch Produktivität und Effizienz wettzumachen. Clevere Anbaumethoden sind das A und O.“ Nach der Größe und dem Entwicklungsstand seines Agrarbetriebs zu urteilen, scheint Roux das in der Tat verstanden zu haben.

Das Gleiche gilt für Tielman Nieuwoudt, der in sechster Generation auf dem Gut Nooitgedacht am Bloemhof-Staudamm rund 26 Kilometer von Hoopstad Landwirtschaft betreibt.

Nieuwoudt entschuldigt sich für seinen Aufzug – schmutzige Jeans-Shorts, ein schmutziges Hemd und Hände, die ebenso gut zu einem Mechaniker gehören könnten –, aber das Leben auf einer Maisfarm ist harte Arbeit. Während er seinen Besuchern die Funktionsweise der SKF Agri Hub in seiner Pflanzmaschine demonstriert, plaudert er gleichzeitig mit de Bruin über das Leben und Treiben auf dem Gut.

Die enge Beziehung zwischen de Bruin und seinen Kunden ist deutlich zu spüren. Und genau das in Kombination mit einem durchdachten Geschäftsplan und hohem Engagement macht Groep 5 zu einem erfolgreichen Wachstumsunternehmen.


SKF AGRI HUB

Die SKF Agri Hub war das erste SKF Produkt, das Groep 5 in sein Sortiment aufnahm. Sie wurde für einzeln aufgehängte Scheibeneggen entwickelt und hat eine spezielle Dichtung, die Schlamm und Staub wirksam abhält und ein hohes Maß an Zuverlässigkeit gewährleistet. Da sie selten ausgetauscht werden muss, bietet sie Zeit- und Kosteneinsparungen. Die SKF Agri Hub ist zudem umweltfreundlich, weil Dichtung und Lager nicht nachgeschmiert werden müssen. So bleiben der Umwelt im Laufe von zehn Jahren sonst bis zu 500 Kilogramm Schmiermittel pro Maschine erspart, die beim Nachschmieren in den Boden gelangen.

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