Im Hafen von Monte Carlo liegen glänzende und exklusive Luxusyachten aneinander gereiht. Wenn der Wettergott wohlgesonnen ist, können Flanierer zur l’heure d’apéritif die Hautevolee auf den Achterdecks beobachten, wie sie am Martini nippt, während die uniformierte Besatzung das Messing poliert.

Von jetzt an können die Besucher des kleinen Fürstentums noch mehr und noch größere Schiffe im Hafen bestaunen. Denn trotz begrenztem Platz und einer sehr kurzen Küstenlinie will Monaco der größte Hafen für Freizeitboote und Kreuzfahrtschiffe im westlichen Mittelmeer werden. Dazu wurde im Herbst 2002 der weltweit größte schwimmende Kai in Monte Carlo verankert.

Er wiegt 160.000 Tonnen, ist 350 Meter lang und wurde in Spanien gebaut. Er besteht aus 44.700 Kubikmetern Beton, 10.400 Tonnen Grundstahl und weiteren 2.900 Tonnen Stahl zum Verspannen des Betons. Seine Verdrängung einschließlich festem und flüssigem Ballast beträgt 165.000 Tonnen.

Der neue Kai verdoppelt Monacos Hafenkapazität und bietet auch Luxuslinern die Möglichkeit, dort anzulegen.

Während die Konstruktion zum Meer hin mit einer Reihe von schweren Ankerketten fixiert ist, besteht die Verbindung zum Festland aus einem SKF-Gleitlager, das von SKF Slewing Bearings für NFM Technologies im französischen Lyon hergestellt wurde. Mit einem Durchmesser von drei Metern und einem Gewicht von 48 Tonnen gleicht das Lager einem gewaltigen Kugelgelenk. Die Gleitflächen sind aus glasfaserverstärktem PTFE Polyamid. Der Innenring – oder die Kugel in diesem Fall – wurde ebenfalls mit einem korrosionsbeständigen Werkstoff beschichtet.

Wenn Sie also das nächste Mal nach Monaco kommen und hinunter zum Hafen spazieren, um der ‚High Society‘ auf ihren extravagantenYachten ein paar neidische Blicke zuzuwerfen, vergessen Sie nicht, sich die Verbindung zwischen Festland und schwimmendem Kai anzuschauen. Sie laufen dabei über ein drei Meter breites Lager.