Rebicycle
Wenn der Student und Teilzeitunternehmer Arno Scheepens bestimmen dürfte, würde sein Master-Projekt an der Universität von Delft Hollands neues Markenzeichen
Wenn der Student und Teilzeitunternehmer Arno Scheepens bestimmen dürfte, würde sein Master-Projekt an der Universität von Delft Hollands neues Markenzeichen
Das ReBicycle-Projekt von Arno Scheepens ist ein Versuch, ein hundertprozentig nachhaltiges Produkt zu konstruieren.
Obgleich Scheepens, der erst im Juli 2009 sein Examen ablegte, mit seinem Projekt noch ganz am Anfang steht, wurde es bereits der niederländischen Umweltministerin Jacqueline Cramer vorgestellt. Sie beschloss, es in ihre Greenovator-Kampagne aufzunehmen, die im Internet und auf You Tube für nachhaltige Produkte und Geschäftsideen in den Niederlanden wirbt.
Scheepens nächster Schritt ist, aus seinem ReBicycle-Konzept ein industriell produzierbares Produkt unter Berücksichtigung aller Nachhaltigkeitsprinzipien zu machen, die er auf der Universität gelernt hat.
„Was denken Sie? Muss ein Fahrrad wirklich aus Stahl oder Aluminium sein? Ich glaube nicht“, sagt Scheepens.
Scheepens Berechnungen zufolge, die er im Rahmen seiner Master-Arbeit durchführte, könnte ein Unternehmen in einem 40 bis 80 Hektar großen Fichtenwald genügend Holz produzieren, um daraus 10.000 Holzfahrräder pro Jahr zu fertigen.
„Mein Fahrrad besteht aus natürlichen, vor Ort verfügbaren Rohstoffen. Ich habe alle Voraussetzungen für den Industrialisierungsprozess zu einem kompletten Bild zusammengefügt“, so Scheepens.
Da er den wenig werbewirksamen und auf mangelhafte Funktionalität hindeutenden „Öko-Stempel“ für sein Prototyp-Fahrrad vermeiden wollte, entschied er sich für echte „Stahllager“ von SKF für Räder, Tretkurbel, Pedale und Lenker, für handelsübliche Stahlbremsen sowie für Reifen und Antriebsriemen aus Polyurethan. Für alle Konstruktionsverbindungen wird Epoxidharz verwendet. Auch Epoxidharz und Polyurethan sollen in naher Zukunft aus lokalen, natürlich erneuerbaren Ressourcen hergestellt werden.
„Alles andere wird aus norwegischem Fichtenschichtholz mit Hilfe von Leinsamen oder Flachs gemacht, einer zellulosereichen Faser, die zur Verstärkung – anders als Kohlefaserlaminat – von Gabel, Rahmen, Sattelstütze und Räder eingesetzt wird. Nach Aussage von SKF haben die Lager eine extrem lange Lebensdauer und sind wiederverwendbar, während die restlichen Teile des Fahrrads durch Verbrennung entsorgt werden können. Das nenne ich Nachhaltigkeit“, meint Scheepens.