Saubere Höchstleistung
Ein kleiner amerikanischer Autohersteller hat ein Elektroauto entwickelt, das sich mit seinen kraftstoffgetriebenen Cousinen in punkto Leistung nicht nur messen kann, sondern die meisten sogar überrundet
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden eine Zeit lang mehr Elektroautos als kraftstoffgetriebene Fahrzeuge verkauft. Damals waren Modelle wie Baker Electric mit einer Spitzengeschwindigkeit von 35 km/h und einer Reichweite von circa 150 Kilometern ernstzunehmende Konkurrenten.
Aber bald schon übernahmen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren die Führung. Unter anderem niedrige Kraftstoffpreise sowie erhebliche Vorteile bei Fahrleistung und Reichweite verdrängten die Elektroautos rasch von den Straßen.
Erst die Ölkrise von 1973 und die wachsende Sorge über die Umweltauswirkungen von Verbrennungsmotoren veranlassten die Fahrzeugindustrie, das Konzept des Elektroantriebs wieder hervorzuholen.
Heute, gut 30 Jahre später, sind Elektroautos immer noch nicht richtig aus dem Entwicklungsstadium herausgekommen. Die Schwachstelle sind die Batterien. Sie konnten bisher nicht so weit verbessert werden, dass sich ein Elektroauto im Hinblick auf Reichweite und Fahrleistung mit einem kraftstoffgetriebenen Fahrzeug messen könnte.
Dem amerikanischen Autohersteller Tesla Motors, der 2003 von Silicon Valley-Ingenieuren gegründet wurde, ist es jedoch gelungen, ein Elektroauto zu entwickeln, das nicht nur gleichwertig mit den besten kraftstoffgetriebenen Automodellen ist, sondern viele sogar in den Schatten stellt.
Der nach Nikola Tesla, dem Erfinder des Wechselstrom-Elektromotors, benannte Tesla Roadster hat einen Elektromotor von 185 kW (248 PS), der eine Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h bietet und in weniger als vier Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Damit ließe er an der Ampel so manchen Ferrari oder Porsche zurück. Die Lithium-Ionen-Akkus lassen sich in nur 3,5 Stunden komplett aufladen und reichen dann für eine Fahrstrecke von 350 Kilometern.
SKF war an dem Tesla-Projekt beteiligt und lieferte sensorbasierte Radlager sowie spezielle Hybrid-Rillenkugellager für den Hauptläufer des Elektromotors.
Bei einem Preis von 100.000 US-Dollar (rund 75.000 Euro) kann sich den Tesla Roadster nicht jedermann leisten, aber immerhin wurden bis Dezember 2008 schon 100 Modelle als Neuwagen registriert, und rund 1.200 Bestellungen liegen vor. Die Zukunftsaussichten sind also gut. Der nächste Schritt ist die Entwicklung eines wettbewerbsfähigen Elektroautos zu einem erschwinglichen Preis.