Schrägkugellager einer neuen Leistungsklasse

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SKF stößt mit den Explorer-Schrägkugellagern in eine neue Leistungsklasse vor. Die Markteinführung in Europa läuft bereits, in Amerika und Asien werden sie ab dem
3. Quartal 2002 erhältlich sein
SKF Schrägkugellager der Explorer-Reihe unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum von anderen ein- und zweireihigen Schrägkugellagern, sie sind aber entscheidend leistungsstärker. Zu diesem Zweck haben die SKF Ingenieure jede einzelne Komponente im Makro- wie Mikrobereich technisch überarbeitet. Ruhigerer Lauf, niedrigere Betriebstemperaturen und längere Gebrauchsdauer sind das Ergebnis.
Werkstoff und Wärmebehandlung
Die Reinheit eines Werkstoffs, seine metallurgische Güte, hängt von der Anzahl der nichtmetallischen Makro- und Mikroeinschlüsse, der Menge an Titan-Nitro-Karbiden und dem Gesamtsauerstoffgehalt ab. SKF Ingenieuren ist es gelungen, einen Zusammenhang zwischen dem Sauerstoffgehalt und der Ermüdungsfestigkeit im Wälzkontakt zu bestimmen. Daher wird für SKF Explorer-Lager nur zu 100 % entgaster Stahl höchster Reinheit und mit geringstmöglichem Sauerstoffgehalt (im Durchschnitt 5 ppm) verwendet. Reinerer Wälzlagerstahl und weiterentwickelte Fertigungstechniken für Ringrohlinge (Kaltwalzen, Schmieden) ergeben längere Ermüdungslebensdauer im Wälzkontakt.
   Eine einzigartige Wärmebehandlung verleiht den SKF Explorer-Schrägkugellagern äußerst hohe Maßstabilität, die erforderliche Härte und Verschleißfestigkeit. Die Maßstabilität geht auf den geringen Gehalt an Restaustenit zurück; die Lager sind bis zu 150 °C maßstabilisiert. Nur so bleiben Lagerluft oder –vorspannung konstant.
Mehr Genauigkeit
Eine höhere Maßgenauigkeit (ISO P6 anstelle von Normal) bewirkt geringere Streuung der Passungswerte und damit weniger Einwirkung auf die Lagerluft oder –vorspannung. Die höhere Laufgenauigkeit der SKF Explorer-Schrägkugellager (ISO P5 bei einreihigen und P6 bei zweireihigen Lagern) bedeutet, dass die Lager mit größerer Genauigkeit eingebaut werden und die Welle im Betrieb axial und radial besser geführt wird. Es treten weniger Schwingungen, geringere Rundlauffehler und Reibung sowie geringerer Verschleiß bei externen Dichtungen auf. Die Gebrauchsdauer des Lagers und anderer Bauteile nimmt zu.
   Kugeln höherer Qualität sorgen für bessere Laufgenauigkeit. Ihre geringe Welligkeit wirkt sich ebenso positiv auf Schwingungen und Laufgeräusch des Lagers aus.
   Es treten weniger Kontaktspannungen auf, weil der Übergang zwischen den Laufbahnen und der Schulter besonders harmonisch verläuft und gesondert geschliffen ist und eine spezielle Oberflächenbehandlung erfolgte. Dadurch werden die Kantenspannungen verringert, so dass SKF Explorer-Schrägkugellager höhere Axiallasten aufnehmen und keine Kontaktellipsenabschneidung auftritt.
   Am Käwurden die Käfigtaschen neu gestaltet und die Oberflächengüte verbessert. Der neue Käist stabiler und sorgt für bessere Schmierwirkung, so dass die Lauftemperatur von SKF Explorer-Lagern um 3 bis 5 °C niedriger liegt als in herkömmlichen Lagern. Einreihige Schrägkugellager werden mit einem besonders stabilen glasfaserverstärktem Polyamidkä(PA) 6.6 oder einem Messingmassivkämit verbesserter Toleranz gefertigt. Zweireihige Schrägkugellager laufen mit dem bekannten glasfaserverstärkten SchnappkäPA 6.6 oder einem neuen gehärteten Stahlblechkäfig, dem sogenannten „Kronenkäfig“.
Universal paarbar
Das SKF Konzept der universal paarbaren einreihigen Schrägkugellager der Lagerluftklassen CB, CA und CC und der Vorspannungsklassen GA, GB und GC besteht nach wie vor. Die Lager können in X- oder O-Anordnung eingesetzt werden, die erforderliche Lagerluft und die Vorspannung ergibt sich automatisch. In Verbindung mit der neuen Wärmebehandlung kann SKF bei SKF Explorer-Schrägkugellagern praktisch gleichbleibende Vorspannung oder Luft gewährleisten.
   In Versuchsreihen wurde die Veränderung der Lagerluft (CB) und der Vorspannung (GA) über die Zeit (10.000 Stunden) und die Temperatur (110 °C) bestimmt. In Lagern mit der SKF Explorer-Wärmebehandlung (S0) bleibt die Lagerluft (im allgemeinen) als Lagerluft bestehen, während sich in Lagern mit einer normalen Wärmebehandlung (SN) Vorspannung einstellen würde. Bei Vorspannung (GA) bliebt die Vorspannung mit Wärmebehandlung S0 konstant, die Lagerlebensdauer kann zu 100 % ausgeschöpft werden, bei normaler Wärmebehandlung (SN) jedoch wären sehr hohe Vorspannung und eine verkürzte Gebrauchsdauer die Folge.
   Alle SKF Explorer-Schrägkugellager werden unter Beachtung äußerster Sauberkeit und Reinheit gefertigt, da dies wesentlichen Einfluss auf die Gebrauchsdauer und das Laufgeräusch der Lager hat.
   Die Schrägkugellager der SKF Explorer-Reihe zeichnen sich weiter durch neue Konservierungsmittel, Schmierfette, Deckscheiben, Laserkennzeichnung zur besseren Rückverfolgbarkeit, neue Fertigungsverfahren und ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO/TS 16949 aus. Zusammen mit den in diesem Artikel genannten Punkten sind diese Faktoren der Grund dafür, dass die Explorer-Lager ein ganz neues Leistungsniveau erreichen.
   SKF Explorer-Schrägkugellager sind vielseitig einsetzbar. Beim Austausch von Lagern weisen Lager derselben Größe (durchschnittlich) eine drei Mal so lange Gebrauchsdauer auf oder dieselbe Gebrauchsdauer lässt sich mit kleineren Lagern erreichen (kompakte Lösung).
   Schrägkugellager der SKF Explorer-Reihe bedeuten nicht nur weniger Laufgeräusch, Schwingungen und Gewährleistungskosten, sondern werten die Konstruktion auf, indem sie höhere Drehzahlen, längere Gebrauchsdauer, geringere Wärmeentwicklung und niedrigeren Energieverbrauch ermöglichen, was sich auch in weniger Instandhaltungskosten niederschlägt. Die Entscheidung für größere Leistungsfähigkeit oder kompaktere Bauweise hängt allein davon ab, ob eine neue Konstruktion entwickelt werden oder eine bestehende verbessert werden soll.
Hubert Köttritsch,
  
SKF Österreich AG, Steyr, Österreich
  

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