So bleibt London trocken

Die von Charles Draper entworfene Konstruktion ist auf eine Lebensdauer bis zum Jahre 2030 auslegt. 

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Thames Barrier, Londons gigantische Flutsperranlage, die 1984 von Königin Elisabeth II eingeweiht wurde, wird oft als achtes Weltwunder bezeichnet und soll die Stadt vor Hochwasserkatastrophen schützen.
Ihr Bau dauerte acht Jahre und verschlang nahezu eine Milliarde Pfund (rund 1,5 Milliarden Euro). 

Die von Charles Draper entworfene Konstruktion ist auf eine Lebensdauer bis zum Jahre 2030 auslegt. 

Bisher wurden die Flutwehre 20 Mal hochgefahren, als die Hochwasserprognosen kritische Werte erreichten.  Ihre Funktionstauglichkeit wird jedoch jeden Monat getestet.

Die Thames Barrier befindet sich in Woolwich Reach, östlich von London.  Sie umfasst zehn separate, über die gesamte Flussbreite von 520 Metern nebeneinander angeordnete Flutwehre, die an einem Drehgelenk montiert und an Betonpfeilern befestigt sind. 

Bei normalen Pegelständen sind sechs davon gar nicht sichtbar, weil sie auf einer Betonsohle im Flussbett ruhen. 

Die vier größten Wehre wiegen jeweils rund 3.700 Tonnen und haben eine freie Durchfahrt von 61 Metern Breite.

Bei Bedarf fährt die leistungsstarke elektrohydraulische Mechanik die Wehre hoch, um die bedrohlichen Wassermassen des Flusses an ihrem Vormarsch auf die Londoner Innenstadt zu hindern. 

Vor kurzem installierte die in Aberdeen ansässige schottische Konstruktionsfirma, Development Engineering International, ein Online-System, mit dem sich der Zustand der 20 Lager in den Drehgelenken der Wehre überwachen lässt.

London war schon immer von Überschwemmungen bedroht.  Das Hochwasser von 1579 reichte bis an die Stufen des Westminster Palace und ließ nach Luft schnappende Fische zurück. 

1953, als in London 300 Menschen bei einer Flutkatastrophe ums Leben kamen und Tausende von Hektar Ackerland von Seewasser überspült wurden, begann die Regierung, über einen Hochwasserschutz nachzudenken. 

Die Erkenntnis, was passieren könnte, wenn die Londoner U-Bahn überflutet würde, war der Hauptanstoß zu dem „Thames Barrier“-Projekt. 

Der Grund für die heutige Überschwemmungsgefahr in London ist in einer Kombination von Ursachen zu suchen: zum einen das schmelzende Polareis und zum anderen die Tatsache, dass die britische Insel zum europäischen Festland hin abkippt. 

Der Süden Englands sinkt im Schnitt mit 30 Zentimetern in 100 Jahren.  Der lehmige Untergrund, auf dem London errichtet wurde, spielt ebenfalls eine Rolle.

Und dann sind da noch die Springfluten – gewaltige Wassermassen, die vom Atlantik hereinströmen und normalerweise nördlich der britischen Insel vorbeiziehen. 

Bei nördlichen Winden kann es jedoch vorkommen, dass diese Springfluten in die Nordsee gelangen und in die Themse vordringen.

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