Teppichmuster für alle Welt

Die australische StadtWarragul ist ein regionales Industriezentrum im Bundesstaat Victoria, 100 Kilometer südöstlich von Melbourne im Herzen von Gippsland. Die Gegend ist für ihren fruchtbaren Boden und ihre Milchindustrie bekannt. Bei Modra Technology, einem 16-Mann Betrieb in der Innenstadt von Warragul, liegt der Schwerpunkt allerdings auf einem völlig anderen Gebiet. Hier werden Maschinen zur Herstellung von Teppichmustern für die globale Teppichindustrie gebaut.

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Ein Unternehmen im Südosten Australiens hat eine Technologie entwickelt,
die die Herstellung von Teppichmustern revolutioniert

Die australische StadtWarragul ist ein regionales Industriezentrum im Bundesstaat Victoria, 100 Kilometer südöstlich von Melbourne im Herzen von Gippsland. Die Gegend ist für ihren fruchtbaren Boden und ihre Milchindustrie bekannt. Bei Modra Technology, einem 16-Mann Betrieb in der Innenstadt von Warragul, liegt der Schwerpunkt allerdings auf einem völlig anderen Gebiet. Hier werden Maschinen zur Herstellung von Teppichmustern für die globale Teppichindustrie gebaut.

Der Geschäftsführer Tim Modra, kam vor 15 Jahren zufällig zur Teppichindustrie, als er für einen Hersteller in Geelong nahe Melbourne als Ingenieur tätig war. Ein Kollege stellte fest, dass für die Herstellung von Mustern die gesamte Teppichproduktion gestoppt werden musste. Der Zeit- und Kostenaufwand war enorm. Für ihn stand fest: Dagegen musste er etwas unternehmen.

„Gemeinsam bauten wir für das Teppichmodell ‚Axminster’ eine Maschine, die wir ‚Kibby’ nannten“, erinnert sich Modra. Die Kibby produziert Teppichmuster in verschiedenen Größen (maximal 45 x 45 Zentimeter) mit bis zu 40 Farben und hat ein austauschbares Aluminium-Steckbrett. Der dazugehörige Steuerungsrechner erstellt mit Hilfe branchenüblicher Designformate und gängiger Bildformate eine Bildwiedergabe oder herkömmliche Teppichmuster.

Mit einer weiteren Musterfertigungsmaschine und ihrem Verkaufsschlager Mtuft erzielt Modra inzwischen weltweite Erfolge. 50 Prozent von Modras Produktion gehen in die USA, 20 Prozent nach Europa, 15 Prozent nach China und 15 Prozent in andere Teile der Welt. Modra ist davon überzeugt, dass sich an dem globalen Markt des Unternehmens kaum etwas ändern wird, auch wenn andere Industriezweige scharenweise nach China ziehen. „Das Endprodukt ist ziemlich groß und sperrig. China ist wegen der hohen Frachtkosten zurzeit keine wirkliche Bedrohung für den amerikanischen Markt“, sagt er.

 

Modra glaubt zudeman ein weiteres Wachstum seines Marktes. Er sieht sein Unternehmen als Modell für andere – ein Nischenhersteller mit einem weltweiten Absatzmarkt. „Wir investieren bei uns in CNC-Anlagen und Computertechnologie. Deshalb sind die Arbeitskosten bei der Herstellung unserer Maschinen vergleichsweise gering. Das hilft uns wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Modra Technology ist in seiner Nische der einzige Anbieter, und das ist zweifellos ein großer Vorteil. „Wir sind mit den Produkten, die wir herstellen, einzigartig“, erklärt Modra.„Wenn man ein einzigartiges Produkt anzubieten hat, ist es den Abnehmern egal, woher es kommt.“

Zur Überwindung geografischer Grenzen baute Modra schon früh ein internationales Servicenetzwerk auf. Vertrieben werden die Maschinen über regionale Handelsvertretungen, die auf Provisionsbasis arbeiten. „Als wir uns in Übersee etablierten, richteten wir gleichzeitig dort einen technischen Kundendienst ein. In England vereinbarten wir mit einer örtlichen Elektronikfirma, den technischen Kundendienst für uns bereitzustellen. Das war der Hauptgrund, weswegen wir dort eine Anzahl Aufträge erhielten“, so Modra. Hinzu kommt, dass Modra in seinen Maschinen branchenübliche Rechnerprogramme verwendet, so dass die Kunden mit den wichtigsten Steuerfunktionen bereits vertraut sind.

 

Dank der modernenKommunikationstechnik, über die heute die meisten verfügen, lässt sich jedoch ein Großteil der technischen Unterstützung von Warragul aus erledigen. „Wir können von hier aus Software-Updates zu Maschinen in allen Teilen der Welt schicken. Unser Ziel ist es, einen wirklich guten Kundendienst zu bieten, auch wenn wir am anderen Ende der Welt sitzen“, fügt Modra hinzu.

Ein offenes Ohr für die Bedürfnisse seiner Kunden zu haben, gehört zu den wichtigsten Aufgaben von Tim Modra. Als Geschäftsführer soll er nicht nur verkaufen, sondern auch die Innovation, eine der wichtigsten Säulen von Modra Technology, ständig vorantreiben.

So entstand die Mtuft-Maschine aus der Unzulänglichkeit der Kibby, weil diese nur vom Axminster-Teppichmuster anfertigen konnte. Die Mtuft arbeitet mit der „Ned Graphics Vision Tuft“-Software, die eine kreative Mustergestaltung ohne kostspielige Produktionsunterbrechung ermöglicht. Die Maschine kann Muster mit bis zu acht Farben und einer Breite von bis zu zwei Metern herstellen, wobei die Muster von einer Rolle statt aus einem Quadrat geschnitten werden. Auch Musterserien in verschiedenen Farben lassen sich ohne die Hilfe eines Bedieners anfertigen. Die Maschine kann also auch nachts laufen.

Derzeit wird bei Modra eine neue Maschine entwickelt. Sie ist fünf Meter breit und hat eine achtmal höhere Kapazität als die Mtuft. Man hofft, die Maschine 2008 auf dem Markt bringen zu können.


Vertrauen durch Zusammenarbeit

SKF beliefert Modra Technology mit Hubzylinder. Die Beziehung ist in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gewachsen. Modra Technology und SKF Australien arbeiten im Innovationsbereich eng zusammen. Sowohl der Kundenbetreuer Chris Marturano von SKF Australien als auch David Hofstede, Produktleiter bei SKF, waren in die Prototypentwicklung von Modras Mtuft-Maschine beteiligt und werden auch an Weiterentwicklungen beteiligt sein.

„Es herrscht ein hohes Maß an Vertrauen zwischen den beiden Unternehmen“, sagt Hofstede. „Wir besprechen jedes Projekt und entscheiden, welche Lösung den Bedürfnissen des Kunden am ehesten entgegenkommt.“

„Modra hat wirklich großartige und geschickte Techniker. Wenn sie nicht das Bauteil finden, das sie brauchen, machen sie es selbst“, fügt Marturano hinzu.

Laut Hofstede lockt den Kunden besonders das breite Produktangebot von SKF, die Qualität und der Preis. Ebenso wichtig ist der globale Kundendienst.

Der Geschäftsführer von Modra Technology, Tim Modra, meint dazu: „Produkte von SKF kann man einbauen und vergessen. Wir wissen, dass sie in Ordnung sind und über ihre gesamte Lebensdauer funktionieren.“

 

 

 

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