Twist

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Twist – den tanzte man in den fünfziger Jahren zur Rock-’n’-Roll-Musik. Er eroberte die Welt im Sturm und wird auch heute noch getanzt. Inzwischen ist die charakteristische Twist-Bewegung nicht mehr allein Menschen vorbehalten, die sich amüsieren, sondern auch Gebäude „twisten“ – wie etwa der Glasgow Tower in Schottland.
   Der 127 Meter hohe Turm am Ufer des Flusses Clyde in Glasgow kann sich über seine gesamte Höhe um 360 Grad drehen. Diese Leistung vollbringt kein anderes Gebäude in der Welt.
   Für den Laien sieht das acht Millionen Pfund (knapp 13 Millionen Euro) teure Gebäude aus wie eine hochkant gestellte Tragfläche eines Flugzeugs. Die schlanke, aerodynamisch geformte Konstruktion soll den Windwiderstand auf ein Minimum reduzieren. Und das ist auch der Grund, warum das Gebäude über jene bemerkenswerte Rotationsfähigkeit verfügt. Indem es sich dreht, wird erreicht, dass die Stirnkante des Baukörpers ständig zum Wind hin ausgerichtet ist.
   Diese einzigartige Konstruktion ermöglicht eine schlankere Gebäudeform als bei konventionellen Gebäuden üblich. Der Turm hat ein Seitenverhältnis von 13 zu 1, während für herkömmliche Hochhäuser 5 zu 1 die Regel ist.
   Das Geheimnis liegt im Fundament des Gebäudes. Der 363 Tonnen schwere Turm ist durch einen umgekehrten „Kegelfuß“ in einer 15 Meter tiefen Kammer verankert, in der er auf einer Drehscheibe mit 24 SKF-Lageranordnungen rotiert.
   Aber wie dreht sich der Turm? – werden Sie sich vielleicht fragen.
Vier Elektromotoren mit einer Leistung von jeweils sechs Kilowatt sorgen mit Hilfe eines Windsensors dafür, dass der Turm in Windrichtung gedreht wird. Dabei wird eine Drehgeschwindigkeit von circa drei Umdrehungen pro Stunde erreicht.
   Der Glasgow Tower ist Teil des aus drei Gebäudekomplexen bestehenden Glasgow Science Centre, das mitten in der Stadt auf dem trockengelegten „Princess Dock“-Gelände gebaut wurde.
Der Turm wurde von dem Architekten Robert Holden und dem Ingenieurbüro Happold konzipiert und soll den ungewöhnlichen Windverhältnissen Rechnung tragen, die gelegentlich in Westschottland auftreten können.
Der koordinierende Architekt, Colin Allan, kommentiert den Turm wie folgt: „Tragwerk und Gewicht des Turms konnten durch die besondere Konstruktion erheblich reduziert werden.“
   Im Glasgow Tower werden verschiedene Ausstellungen gezeigt, die von Glasgows Vergangenheit und seinen zukünftigen Möglichkeiten berichten. In 100 Meter Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform, die über einen Aufzug zu erreichen ist.

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