Während manche Unternehmen um ein „grünes“ Image kämpfen, hat sich Corrugated Services Incorporated (CSI) in den USA als Hersteller von recycelbarem Packpapier aus 100 Prozent Altpapierprodukten bereits seit vier Jahrzehnten in dieser Nische etabliert.

„Recycling-Wellpappe ist der Rohstoff für unsere Papierproduktion“, erzählt Bill Baker, Vice President Marketing des in Texas ansässigen Werks. „Wir schließen somit den Verwertungskreislauf.“

CSI beliefert Karton- und Wellpappenproduzenten von der Ost- bis zur Westküste des Landes. Als eine der ersten Papierfabriken in der Welt führte CSI ein geschlossenes Kreislaufsystem für Recyclingwasser ein, wodurch das Unternehmen verglichen mit herkömmlichen Vollpappe-Herstellern bis zu 85 Prozent weniger Wasser für die Papierproduktion benötigt. Strom und Dampf werden aus dem Altholz gebrauchter Paletten erzeugt.

CSI ist jedoch nicht nur eine besonders umweltbewusste Papierfabrik, sondern auch eine äußerst rentable.

„Unsere Geschäftstätigkeit ist an sozial verantwortlichem Unternehmertum ebenso wie an Rentabilitätskriterien ausgerichtet“, sagt Baker. „Jedes unserer Projekte hat neben positiven Umweltauswirkungen auch eine solide Finanzbasis“

Mit seiner ökologischen Pionierarbeit und seinem stetigen Wachstum ist CSI eine Erfolgsstory vom Format wie der Heimatstaat des Unternehmens selbst – Texas. Als bedeutendster Altpapierverwerter im größten Bundesstaat des amerikanischen Festlandes erzielt CSI jährlich Umsatzerlöse von rund 250 Millionen US-Dollar (knapp 170 Millionen Euro). Seit 2000 hat das Unternehmen jedes Jahr seine Erträge um zwölf Prozent und dementsprechend sein Produktionsvolumen steigern können. In diesem Jahr wurden bei CSI über 270.000 Tonnen Vollpappe produziert. Das sind 800 Tonnen pro Tag.

 

Dabei hat CSI einmalklein angefangen. Der Unternehmer Jones Felvey gründete die Firma 1974 mit einer einzigen Papiermaschine und wählte als Rohstoff 100 Prozent Altpapier. Einige Komponenten in der Produktion stammten aus dem 19. Jahrhundert. Heute erstreckt sich das Unternehmen unter der Leitung von Forest Felvey, dem Sohn des Gründers, über eine Fläche von 65 Hektar rund 30 Kilometer östlich von Dallas. Die Fabrik hat 340 Mitarbeiter, zwei Papiermaschinen, eine Beschichtungsanlage und ein kleines Verarbeitungswerk.

CSI stellt zwei Arten von Papier als Rollenware (3-Tonnen-Rollen) her: Kraftliner-Karton und Wellenstoff. Kraftliner-Karton ist das braune Deckpapier auf der Außenseite von Wellpappenkartonagen und Wellenstoff die gerillte Innenlage der Wellpappe.

„Wir haben ständig in unser Unternehmen reinvestiert, um unsere Maschinen, Anlagen und Verfahren auf dem neusten Stand zu halten“, betont Baker, „selbst in diesem schwierigen Jahr.“

Vor allem im Papierrecyclingbereich ist kräftig investiert worden. Hier sorgen Zustandsüberwachungssysteme für eine längere Lebensdauer der technischen Ausrüstung. Das CSI-Spezialistenteam Gary Huggins und Jim Abbott, die sich auf vorbeugende Instandhaltung konzentrieren, arbeitet mit dieser Technologie, um Probleme rechtzeitig zu erkennen und zu beheben.

„Das wichtigste ist, ungeplante Betriebsunterbrechungen und Reparaturen auf ein Minimum zu reduzieren“, erklärt Abbott, „weil dadurch beträchtliche Kosten eingespart werden können.“ Ein einstündiger Stillstand einer Papiermaschine kostet das Unternehmen 6.000 US-Dollar (4.000 Euro).

„Unser Ziel ist, die Lebensdauer unserer Papiermaschinen auf zehn Jahre zu verlängern“, fügt Huggins hinzu. „Wenn die Anlage gut instand gehalten wird, ist es sogar möglich, die Lebensdauer einer Pumpe auf 15 Jahre auszudehnen.“

Die zentralen Komponenten, um die Zuverlässigkeit der Maschinen und Anlagen des Unternehmens zu erhöhen, sind der MARLIN-Datensammler von SKF sowie der SKF Microlog Analyzer und die Software SKF @ptitude Analyst.

Mit Hilfe des SKF Datensammlers Microlog liest Abbott nicht weniger als 18 „Punkte“ an einem Lager ab. Jedes Lager hat charakteristische Schwingungen. Eine Abweichung davon kann auf eine Schiefstellung oder einen Lagerdefekt hindeuten und wird in einem Bericht festgehalten. Einige Messungen erfolgen mit Ultraschall und erfassen selbst mikroskopisch kleine Defekte. Mit dem bloßen Auge betrachtet, sieht ein Lager vielleicht völlig normal aus, aber mit dem richtigen Verfahren, zum Beispiel mit der Schwingungssignalprozessanalyse Acceleration Enveloping von SKF, lassen sich Störungen feststellen.

„Wir überwachen Pumpen, Motoren, alle Maschinenlager, Gebläse, Lüfter und Getriebe“, stellt Abbott fest. „SKF hat uns geholfen, ungeplante Stillstände zu minimieren und zielgerichtete Wartungsmaßnahmen durchzuführen, weil wir genau wissen, wo das Hauptproblem liegt und welche Ursachen ihm zugrunde liegen. So können wir oft vermeiden, dass sich Störungen wiederholen.“

 

Die größere Papiermaschineder Fabrik mit einer Breite von 4,5 Metern produziert 630 Tonnen Premium-Kraftliner pro Tag.

„Die andere Maschine, genannt htin’ Lady, ist mit 2,20 Metern kleiner und hat eine Kapazität von 180 Tonnen pro Tag. Sie produziert 90-150 g/m² Papier für die Wellpappenfertigung und bietet unseren Kunden Flexibilität ohne lange Produktionszeiten.“

CSI ist selbst mitten in einer Rezession dank seiner unternehmerischen Flexibilität, seiner modernen technischen Ausstattung und seinem fortschrittlichen Umweltdenken für die Zukunft gut aufgestellt.

„Die Branche hat 2009 aufgrund der schwachen Nachfrage nach Fertigerzeugnissen und somit nach Wellpappenkartonagen eine nie dagewesene Flaute erlebt“, so Baker. „Das Liefervolumen der Industrie lag um zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau, und die Preise sind drastisch gefallen. Dennoch ist Verpackungskarton unerlässlich für Fertigerzeugnisse, Frachtgüter und alles, was auf preiswerte Art geschützt werden muss. Die Zukunft wird einiges abverlangen, und viele Unternehmen werden nicht überleben. Wir stellen jedoch ein ausgezeichnetes Produkt her, das umweltfreundlich, flexibel und unverzichtbar ist. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir 2010 besser als 2009 abschneiden werden.“

Im technischen Bereich plant CSI als nächstes, Störungen zu vermeiden, indem man den Ursachen auf den Grund geht. Zurzeit testet das Unternehmen das IMX 16 Channel Multilog Online System von SKF, das rund um die Uhr online Daten direkt zu einer Datenbank senden kann.

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EIN REZEPT FÜR ZUVERLÄSSIGKEIT

Die technischen Lösungen von SKF haben bei Corrugated Services Incorporated (CSI), dem größten Altpapierverwerter im US-Bundesstaat Texas, zu jährlichen Einsparungen von Zehntausenden von Dollar geführt.

Die mechanische Zuverlässigkeit der technischen Ausrüstung wird bei CSI unter anderem durch folgende Zustandsüberwachungssysteme sichergestellt: SKF MARLIN Datenmanager, SKF Microlog Analyzer und SKF @ptitude Analyst
Software.

SKF MARLIN ist ein tragbarer Rechner, in den die bei Sichtprüfungen ermittelten Werte eingegeben werden. Das Gerät überträgt anschließend die Daten in die @ptitude Analyst-Software, eine umfassende Softwarelösung mit leistungsstarken Diagnose- und Analysefähigkeiten. Der SKF Microlog ist ein Diagnosewerkzeug für die Aufzeichnung von Maschinenbewegungsmustern, die auf Schwingungsniveaus und Schiefstellungen sowie auf Zustandsverschlechterungen bei Motoren, Getrieben, Lagern und Pumpen hindeuten. Die ermittelten Daten werden ebenfalls in die @ptitude Analyst-Software eingegeben, die komplexe Maschineninformationen schnell, effizient und zuverlässig speichert, analysiert und wieder abruft. Wenn beispielsweise die Amplitude (Schwingung, Öl, Druck) an einem bestimmten Teil zu hoch oder zu niedrig ist, wird eine Warnmeldung im @ptitude Analyst-System erstellt, die sich leicht in einen Bericht integrieren lässt. Schwingungsniveaus und Warnmeldungen liefern wertvolle Informationen über eventuelle Störungen und notwendige Wartungsmaßnahmen.

CSI nutzt diese Zustandsüberwachungssysteme, um ungeplante Stillstände auf ein Minimum zu reduzieren und die Produktionszeiten zu optimieren. SKF leistet mit ihrer Technologie zur Zuverlässigkeitsinstandhaltung einen wesentlichen Beitrag zur Betriebssicherheit bei CSI und spart dem Unternehmen enorme Summen.