Ingeteam im spanischen Baskenland ist ein internationaler Marktführer für Elektrotechnik und die Entwicklung von elektrischer Ausrüstung, Motoren, Generatoren und Frequenzumrichtern.

Alles begann in den 1940er Jahren, als sich zwei baskische Familien zusammentaten und ein Unternehmen zum Bau von Boots- und Schiffsmotoren gründeten. In den darauf folgenden zwei Jahrzehnten expandierte das Unternehmen und nahm die Fertigung von Tauchmotoren, Tauchmotorpumpen, Elektromotoren für die aufstrebende Industrie und für Fischereifahrzeuge sowie von dieselgetriebenen Generatoren hinzu.  In den 1990er Jahren verlegte sich Ingeteam auf den Sektor der erneuerbaren Energien.

„Inzwischen leisten wir im Windenergiebereich Pionierarbeit. Unsere Windkraftabteilung bietet maßgeschneiderte Konstruktionen und Fertigungslösungen“, sagt der Leiter der Geschäftsentwicklung bei Ingeteam, Pedro Garciandia.

2015 erreichte Ingeteam nach Inbetriebnahme von weiteren zwei Gigawatt Energieumwandlungskapazität einen wichtigen Meilenstein als unabhängiger Anbieter von Stromrichtern: Damit übersprangen die weltweit installierten Lösungen des Unternehmens die 30-Gigawatt-Marke.

„Das entspricht einem Anstieg von 17 Prozent gegenüber 2014“, meint Garciandia. „Wir haben bis heute über 2.700 Windkraft-Stromrichter in allen Teilen  der Welt installiert.“

Zur Frage der Weiterentwicklung meint Garciandia, Ingeteam sei hauptsächlich an Ergebnissen interessiert, die unmittelbar zu innovativen Anwendungen und Produktverbesserungen führen oder zu weitergehenden Forschungsinitiativen ermuntern.

„Wir unterzeichneten 2015 einen Kreditvertrag mit der European Investment Bank in Höhe von 50 Millionen Euro zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung im Bereich elektrischer Systeme für regenerative Stromerzeugungstechnologien wie Windenergieanlagen, Photovoltaik-Anlagen, Solarthermie- und Wasserkraftwerke sowie Leistungsregelung in bestimmten Industrie-, Schifffahrts- und Schienentransportanwendungen“, fährt Garciandia fort.

Gorka Perez-Cuadrado Alonso, Ingeteams globaler Einkaufsleiter, nennt die kontinuierliche Verbesserung eine Herausforderung. „Natürlich steht man immer vor Herausforderungen, und wir suchen unermüdlich nach innovativen Lösungen. Nehmen Sie zum Beispiel den Windsektor. Unsere Windgeneratoren arbeiten unter extremen Bedingungen bei ständig steigenden Leistungsanforderungen. Frequenzumrichter induzieren Wellenspannungen, die bewirken können, dass Strom durch die Generatorlager fließt, wodurch Mikrokrater auf den Kontaktflächen der Wälzkörper entstehen und außerdem die Schmierung beeinträchtigt wird. Dies wiederum führt zu verstärkter Wärmeentwicklung, fortschreitender Schädigung der Wälzkörper-Kontaktflächen, höherem Geräusch- und Vibrationsniveau und schließlich zu einer drastisch verkürzten Lebensdauer der Lager.“

Weiter erklärt Perez-Cuadrado: „Es gibt verschiedene Arten, dieses Problem zu lösen. Die dauerhafteste und kostengünstigste Lösung zur Vermeidung eines schädlichen Stromdurchgangs durch die Wälzkontakte ist der Einbau von elektrisch isolierten Lagern. Für so etwas wenden wir uns an SKF. Das Unternehmen bietet uns aus seinem Sortiment von elektrisch isolierten Lagern eine fertige Lösung.“

Was die Zukunftsaussichten in Spanien betrifft, ist Garciandia optimistisch: „2014 erzielten wir einen Umsatz von 140 Millionen Euro. Wir beschäftigen inzwischen 700 Mitarbeiter und haben eine strategische globale Präsenz, die wir ständig ausbauen. Unser Engagement für Nachhaltigkeit und unsere kontinuierlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung haben uns zum Marktführer gemacht.“

Elektrisch isolierte Lager von SKF

Wenn Streuströme in einem Elektromotor durch ein Lager fließen, kann die durch elektrische Entladungen erzeugte Energie zur Bildung von Mikrokratern an den Kontaktflächen zwischen Wälzkörper und Laufbahn führen. Ingeteam hatte genau dieses Problem. Damit Streuströme keine Schäden mehr an den Lagern verursachen können, beliefert SKF das Unternehmen mit Hybridlagern und INSOCOAT Lagern.

Die SKF Hybridlager haben Wälzkörper aus Siliziumnitrid und bieten bei harten Einsatzbedingungen eine längere Gebrauchsdauer. Diese Lager lassen höhere Drehzahlen zu, laufen auch bei mäßiger Schmierung zuverlässig und trotzen sogar vielen Verunreinigungen. Insgesamt halten sie deutlich länger als Lager mit Wälzkörpern aus Stahl.

INSOCOAT Lager sind Standardlager mit Wälzkörpern aus Stahl, bei denen die Außenflächen des Außen- oder Innenrings mit einer stromisolierenden Keramikbeschichtung versehen sind. Die Beschichtung ist versiegelt und schützt so gegen die leitende Wirkung von Wasser und Feuchtigkeit.

INSOCOAT ist ein eingetragenes Markenzeichen der SKF Group.