Für den Erfolg gestählt

Kluge Investitionsentscheidungen und eine strategische Zusammenarbeit mit SKF haben dazu beigetragen, dass Amreli Steels heute Pakistans führender Produzent von Bewehrungsstäben ist

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Kluge Investitionsentscheidungen und eine strategische Zusammenarbeit mit SKF haben dazu beigetragen, dass Amreli Steels heute Pakistans führender Produzent von Bewehrungsstäben ist

 

Mit seinen gigantischen Glaspartien, hohen Decken und mächtigen Säulen ist Jinnah International Airport ein imposantes Tor zu Pakistans wichtigstem Wirtschaftszentrum Karachi. Der umgerechnet rund 75 Millionen Euro teure Flughafen war bei seiner Fertigstellung 1992 das teuerste öffentliche Gebäude des Landes und ist bis heute dessen ganzer Stolz.

Der Flughafen ist nur eines von zahlreichen Bauprojekten, die ihr innovatives Design Amreli Steels zu verdanken haben. Das 35 Kilometer außerhalb von Karachi gelegene Unternehmen ist Pakistans führender Hersteller von Bewehrungsstäben. Mit der geplanten Expansion ist auch ein internationaler Durchbruch in greifbare Nähe gerückt.

Es ist schwer zu glauben, dass das Familienunternehmen früher einmal wegen veralteter Maschinen und ständiger Betriebsstörungen ums Überleben kämpfen musste.

„Amreli Steels ist weit gekommen“, erzählt der Geschäftsführer Abbas Akberali, dessen Vater den Betrieb Anfang der 1950er Jahre gründete.

 

Obgleich die derzeitigeRezession auch an Amreli Steels nicht spurlos vorübergehen wird, hat das Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren beeindruckende Wachstumsraten ausgewiesen. Entscheidend für den Erfolg sind die Zuverlässigkeit und hohe Leistung des Vorwalzwerks.

Der ursprüngliche Nagelhersteller stieg Anfang der 1960er Jahre auf das Walzen von Stahl um. Von einer stillgelegten Kupferhütte in Großbritannien wurde ein gebrauchtes Walzwerk erworben und 1968 in Karachi installiert.

Ausfälle und Störungen waren unvermeidbar. Die Probleme verschlimmerten sich noch dadurch, dass oft minderwertige, manchmal instand gesetzte Lager zum Einsatz kamen.

„Betriebsstörungen waren an der Tagesordnung“, sagt Tehseen Abbasi, technischer Kundenbetreuer bei SKF, „zwei- bis dreimal pro Monat – das war keine Seltenheit. Die Ausfallzeiten summierten sich. Viele Werke in Pakistan hatten damals ähnliche Probleme. Aufgrund der harten Einsatzbedingungen der Maschinen und der mangelhaften Ausbildung der Beschäftigten sahen die Unternehmen keinen Sinn darin, in hochwertige Lager zu investieren.“

Die Zusammenarbeit zwischen Amreli Steels und SKF begann 1999, als das SKF Team in Pakistan Abbas Akberali davon überzeugte, 24 Pendelrollen-
lager zu kaufen.

Die Leitung von Amreli war von der Leistung dieser Lager beeindruckt, und in den darauf folgenden Jahren wurde die Beziehung zwischen den beiden Unternehmen immer enger.

Asad Ali, Leiter Direktvertrieb und Marketing von SKF, erinnert sich: „Amreli war entschlossen, eine Lösung für seine Wartungsprobleme zu finden und den hohen Verbrauch an Lagern zu reduzieren, aber anfangs kaufte man nur SKF Lager für das Vorwalzwerk. Das Unternehmen war nicht bereit, in hochwertige Lager für alle wesentlichen Maschinen und Anlagen zu investieren.“

 

Das sollte sich jedochändern. Als 2003 ein wirtschaftlicher Aufschwung einen Boom in Pakistans Bauindustrie auslöste, geriet Amreli unter Druck. Ohne eine drastische Steigerung der Produktionsleistung würde man die Nachfrage nicht decken können.

„Angesichts dieser Situation kam Amreli rasch zur Einsicht, dass man Lager braucht, die einen zuverlässigen Betrieb sicherstellen“, erzählt Tehseen Abbasi. „Ich sagte ihnen ‚Wenn Sie die Kosten für Betriebsunterbrechungen mit den zusätzlichen Kosten für SKF Lager vergleichen, gibt es keinen Zweifel mehr. Diese relativ geringe Investition spart sehr viel Geld.’“

Dieses Argument war überzeugend. SKF lieferte nicht nur die Lager, sondern versprach auch ein Maßnahmenpaket, um das Werk auf internationalen Standard zu bringen, sowie die Bereitstellung von Schulungen, Fehleranalysen und einer Zustandsüberwachung.

Etwa zur gleichen Zeit investierte das Unternehmen in eine Anlage für thermomechanische Behandlung und in ein neues Walzwerk. Drei Monate lang blieb die Fabrik geschlossen. Währenddessen wurden die neuen, mit SKF Lagern ausgestatteten Maschinen installiert. Im März 2008 nahm Amreli den Betrieb wieder auf.

 

Heute werden hiermonatlich zwischen 12.000 und 15.000 Tonnen Bewehrungsstäbe produziert. Früher waren es nicht mehr als 6.000 Tonnen pro Monat.

„Wir arbeiten auf einem extrem aggressiven Markt“, meint Jahangir Ali Khan, Leiter der Technik- und Projektentwicklung von Amreli. „Dank dieser Maßnahmen konnten wir unsere Kosten senken und wettbewerbsfähiger werden.“

Trotz der umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen der letzten Monate erledigt bei Amreli die eindeutig schwerste Arbeit des Produktionsprozesses immer noch das alte, gebraucht erworbene Vorwalzwerk.

Allerdings halfen die Ingenieure der Stahlsparte von SKF in Deutschland bei einer Umgestaltung des 50 Jahre alten Walzwerks, damit die Walzen den heutigen Anforderungen entsprechen.

„Das Vorwalzwerk ist der wichtigste Teil unserer Anlage“, erklärt Shabbir Hussain, Amrelis Werks- und Produktionsleiter. „Hier wird die größte Reduzierung erzielt, und es wird am stärksten beansprucht. Wenn es ausfällt, steht der gesamte Betrieb zwei Tage lang still.“

Die Pläne für die neue Konstruktion sollen 2009 umgesetzt werden und unvorhergesehene Betriebsunterbrechungen eliminieren.

Für die Zukunft strebt Amreli eine Steigerung der jährlichen Produktionskapazität von 150.000 auf 250.000 Tonnen an.

Shayan Akberali ist trotz globaler Rezession optimistisch: „In einem Entwicklungsland wie Pakistan nimmt der Pro-Kopf-Verbrauch an Stahl jährlich um mindestens sieben Prozent zu“, meint er. „Zurzeit haben wir einen Pro-Kopf-Verbrauch von 35 Kilogramm. Ein Anstieg auf 80 bis 100 Kilogramm ist sehr wahrscheinlich. Es gibt also ein gewaltiges Potenzial.“


Laufendes Unterstützungsprogramm

SKF unterstützt Amreli laufend mit einem Maßnahmenpaket, das Mitarbeiterschulungen, Montageanweisungen, Zustandsüberwachung von Maschinen und Anlagen, Fehlerursachenanalysen und Ratschläge zu potenziellen Verbesserungen von Lagersystemen und Prozessbedingungen umfasst.

Im Rahmen dieses Unterstützungsprogramms half die SKF Stahlsparte in Deutschland bei der Umgestaltung von Amrelis Vorwalzwerk und konzipierte eine Lösung, die es dem Unternehmen ermöglicht, die vorhandenen Walzen weiterhin zu verwenden.

Entscheidend ist eine veränderte Lageranordnung an den Walzenzapfen zur Aufnahme der axialen Lasten, die beim Walzen des Metalls entstehen. Auch wurden Verbesserungen an den Einbaustücken und Dichtungsanordnungen vorgenommen.

„Wenn Metall gewalzt wird, sind rund 60 Prozent der aufkommenden Lasten radiale Lasten. Der Rest – 30 bis 40 Prozent – entfällt auf axiale Lasten“, erklärt Amrelis Produktionsleiter, Ansar Hussain Rizvi. „Derzeit haben wir keine Lageranordnung zur Aufnahme der axialen Last. Dadurch erhöht sich die Störanfälligkeit des Vorwalzwerks. Dieses Problem wird die neue Lösung beheben.“

Amreli hat bereits die Erfahrung gemacht, dass sich Investitionen in SKF Produkte rasch bezahlt machen. Seit 2008 sind die Ausgaben für Lager pro Tonne produzierter Bewehrungsstäbe um 15 bis 20 Prozent zurückgegangen, und durch die Neukonstruktion des Vorwalzwerks sollen die Kosten um weitere zehn Prozent gesenkt werden.

„Anfangs sahen wir in SKF nur einen Lagerlieferanten, aber seit einigen Jahren unterhalten wir eine strategische Beziehung zu diesem Unternehmen“, erzählt Shayan Akberali, der Sohn von Unternehmensleiter und Geschäftsführer, Abbas Akberali. „Heute betrachten wir SKF als Partner, und das wird hoffentlich so bleiben.“

 

 

 

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