Neuer Stern am Super Car-Himmel

Kompromisslose Sportwagen stammen in der Regel aus Italien oder England. Nach beinahe achtjähriger Prototypierungsarbeit hat nun ein junger schwedischer Unternehmer das schnellste straßenzugelassene Super Car der Welt gebaut – und will damit jetzt in die Gewinnzone fahrenhristian von Koenigsegg hat mit seinen 30 Jahren bislang erst ein Koenigsegg CC 8 S-(Competition Coupé 8 Cylinder Supercharged-)Super Car fertiggestellt. Das Kraftpaket lässt sich auf Spitzengeschwindigkeiten von 390 Stundenkilometer beschleunigen, womit er selbst den von McLaren-Formel-1-Pilot Andy Wallace 1998 aufgestellten Weltrekord um noch einmal knapp vier Stundenkilometer überbietet. Von Null auf Hundert beschleunigt der Koenigsegg CC 8 S in 3,5 Sekunden.

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Kompromisslose Sportwagen stammen in der Regel aus Italien oder England. Nach beinahe achtjähriger Prototypierungsarbeit hat nun ein junger schwedischer Unternehmer das schnellste straßenzugelassene Super Car der Welt gebaut – und will damit jetzt in die Gewinnzone fahrenhristian von Koenigsegg hat mit seinen 30 Jahren bislang erst ein Koenigsegg CC 8 S-(Competition Coupé 8 Cylinder Supercharged-)Super Car fertiggestellt. Das Kraftpaket lässt sich auf Spitzengeschwindigkeiten von 390 Stundenkilometer beschleunigen, womit er selbst den von McLaren-Formel-1-Pilot Andy Wallace 1998 aufgestellten Weltrekord um noch einmal knapp vier Stundenkilometer überbietet. Von Null auf Hundert beschleunigt der Koenigsegg CC 8 S in 3,5 Sekunden.

   Cleveres Marketing auf den Automobilsalons von Genf und Paris sowie eine Vorstellung des Prototyps beim Filmfestival in Cannes 1997 haben von Koenigsegg Aufträge für den Bau von zehn weiteren Fahrzeugen beschert – zum Stückpreis von bis zu rund 550.000 Euro. Die gegenwärtigen Produktionspläne sehen die Fertigung von zehn bis zwölf Stück pro Jahr vor.

   „Unser typischer Kunde ist der wohlhabende Individualist mit einer besonderen Leidenschaft für Autos“, konstatiert Koenigsegg, der dabei einräumt, dass 50 Prozent seiner Produktion Vorführwagen für Agenten in Großbritannien, Dubai, den Niederlanden, Deutschland und Schweden darstellen.

   „Der Interessent hat vielleicht schon einen Ferrari und sucht jetzt einen Wagen mit extremen Fahreigenschaften und besserer Ergonomie.“

   Nachdem er sich jahrelang mit Krediten, Zuwendungen, Risikokapital und hier und da ein paar privaten Geldern über Wasser halten musste, bedeuten diese Bestellungen für von Koenigsegg einen warmen Regen – nun, da er seinen Kindheitstraum verwirklicht hat, Super Cars zu bauen.

   Christian von Koenigsegg wurde 1972 in Stockholm als Sohn eines wohlhabenden Unternehmers geboren. Als er im Alter von drei Jahren einen Animationsfilm über einen norwegischen Zweiradmechaniker sieht, der ein Super Car für die 24 Stunden von Le Mans baut, hat von Koenigsegg seine Berufung gefunden.

   1994 entwickelt von Koenigsegg einen ersten Prototyp, in der heimischen Garage und mit eigenem Geld. 1995 beantragt er erfolgreich einen Kredit über 1,5 Millionen Kronen (165.000 Euro) bei der schwedischen Behörde für industrielle und technische Entwicklung NUTEK.

   In den beiden darauf folgenden Jahren entwickelt von Koenigsegg einen Prototyp, unter dessen Haube sich ein 4,2-Liter-Aggregat von Audi befindet, das die Rennpiste im schwedischen Anderstorp eine Sekunde schneller bewältigt hat als der Lamborghini Diabolo.

   Als sich herumspricht, dass dieser junge Schwede es darauf anlegt, den Großen wie Ferrari den Auspuff zu zeigen, finden sich alsbald Helfer. Kjell Nilsson, vormals stellvertretender Geschäftsführer von Electrolux, unterschreibt als Verwaltungsratsvorsitzender und bringt seine Ansprechpartner in der schwedischen Industrie ein.

   Ingenieure von Saab helfen bei der Entwicklung des turbogeladenen 488 kW-(655 PS-)V8-Motors. Volvo steuert Zeit im Windkanal und auf dem Testgelände bei und stößt das Tor zu Zulieferern auf. Andere stellen bereitwillig ihre Zeit und Erfahrung unentgeltlich zur Verfügung, um am ersten schwedischen Super Car-Projekt teilzuhaben.

   Heute beschäftigt das unter seinem Namen geführte Unternehmen, das in einer umgebauten früheren Stallung (mit reetgedecktem Dach und Marmorboden) in Südschweden in der Nähe von Helsingborg seinen Platz gefunden hat, 22 Mitarbeiter – Designer, Kohlefaserformenbauer und Ingenieure.

Technologie auf höchstem Niveau

„Was kann ich bieten, was andere nicht haben?“ fragte sich von Koenigsegg bei der Entwicklung immer wieder aufs Neue. Dabei entstand ein unbestreitbar einzigartiges abnehmbares Hardtop, das sich mühelos verstauen lässt.

   Ein paar weitere Extras: Die Sitze bestehen aus Kohlefaser und sind mit Tempur gepolstert, einem von der NASA entwickelten Schaum mit Formgedächtnis, der sich den Körperformen anpasst.

   Karosserie und Chassis des Koenigsegg CC bestehen aus mit EP vorimprägnierter Kohlefaser. Das Material verleiht dem Fahrzeug eine extreme Steifigkeit, es ist dabei leicht und völlig korrosionsbeständig.

   Die augenfälligste Finesse stellen gewiss die Türen dar, die sich in einer fließenden Bewegung zum Ein- und Ausstieg heben und senken. Dieses mit Gasfedern versehene Türhebesystem sorgt für einen stets mühelosen Ein- und Ausstieg.

   Der Koenigsegg CC 8 S wurde als Mittelmotor-Super Car konzipiert, der sowohl auf der Straße als auch auf der Rennpiste seine überragende Leistung an den Tag legt. Er bietet Platz für zwei Personen mit Gepäck und verfügt über ein Sechsganggetriebe. Die Innenraumausstattung bietet Leder, Aluminium und gebürsteten Edelstahl für die Armaturen. Die umlaufende Windschutzscheibe eröffnet eine Rundumsicht. Alles am Fahrzeug, vom Aufhängungssystem über Bremsen, Getriebe, Steuerung bis hin zur Aerodynamik ist State of
the Art.

   So verwundert es nicht, dass das Modell bereits mit Preisen ausgezeichnet worden ist. 2001 erhielt es den prestigeträchtigen deutschen Design-Preis „Roter Punkt“ und in Schweden einen Preis für herausragendes Design.

   „Schwedische Autos stehen für Qualität und Sicherheit“, meint von Koenigsegg. „Und natürlich bemühen wir uns, dieses Image optimal auszunutzen.“

Alexander Farnsworth  

Feature-Autor in Stockholm  

Fotos Alexander Farnsworth und Koenigsegg

 

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