VCP steigert Produktivität

Ein brasilianischer Papierproduzent hat die Vorzüge der integrierten Wartungslösungen von SKF entdeckt

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VCP (Votorantim Cellulose e Papel) ist einer der größten Zellstoff- und Papierproduzenten Brasiliens. 1999 optimierte das Unternehmen in einem seiner Werke die relativ geringe Effektivität einer Standard-Papiermaschine durch Hinzufügung einer Streichanlage, die die Papieroberfläche mit unterschiedlichen Strichaufträgen versieht.

Durch diese Maßnahme konnte die in Piracicaba im Südosten des Landes gelegene Fabrik ihr Produktionsvolumen an höherwertigem gestrichenen Papier steigern und gleichzeitig die Gewinnspanne erhöhen. VCP gelang es auf diese Weise, mit der Konkurrenz Schritt zu halten.

Die Einweisung des Personals in die Bedienung der aufgerüsteten Papiermaschine dauerte jedoch sechs Monate, doppelt so lang wie erwartet. Diese Verzögerung, bis die Maschine ihr volles Leistungsniveau erreicht hatte, brachte VCP schließlich im Jahr 2000 zu der Einsicht, dass auch die Produktivität ein wichtiges Kriterium ist, um wettbewerbsfähig zu sein.

Etwa zur selben Zeit stand bei VCP eine Vertragserneuerung mit einem Unternehmen an, das Schwingungsanalysen an den Wälzlagern der Zellstoff- und Papiermaschinen durchführte. Diese Analysen hatten sich als nützlich erwiesen, um das Auftreten eines Lagerdefekts zeitlich zu bestimmen und dadurch unerwartete Betriebsunterbrechungen zu vermeiden.

Potenzielle Probleme wurden bei den geplanten monatlichen Wartungsarbeiten behoben, so dass lagerbedingte Störungen und akute Maschinenausfälle gänzlich eliminiert werden konnten. Vorausschauende Maßnahmen dieser Art hatten die Produktivität bei VCP deutlich gesteigert.  

Optimierung der Produktivität
Da die Lager und ihre Wartung für die Produktivität der Maschinen so wichtig waren, sollten sie in Zukunft nicht mehr von unterschiedlichen Lieferanten bezogen werden. Stattdessen strebte VCP die Zusammenarbeit mit einem Lagerhersteller an, der über die erforderliche Kapazität und Sachkompetenz sowie über ein Produkt- und Dienstleistungsangebot verfügt, das alle lagerspezifischen Bedürfnisse des Unternehmens abdeckt.

Der von VCP gesuchte Lagerhersteller sollte überdies fähig sein, den jeweils besten Lager- und Schmierstofftyp für eine spezielle Aufgabe zu bestimmen, Ursachenanalysen bei lagerbedingten Ausfällen durchzuführen und Wartungstechniker bereitzustellen, die mit dem Personal von VCP zusammenarbeiten, um Wissen auszutauschen und Synergien zu erzielen.

„VCP hatte sich überlegt, dass ein Unternehmen, das all diese Kriterien erfüllt, die Betriebssicherheit in den Fabriken erhöhen und dadurch ihre Produktivität steigern würde“, berichtet Fabio Scarlassari, der im Piracicaba-Werk als Wartungstechniker tätig ist. „Dies wiederum würde VCP zu einem wettbewerbsfähigeren Akteur auf dem Papier- und Zellstoffmarkt machen.“

VCP wandte sich deshalb im Jahr 2000 an die in Brasilien ansässigen Unternehmen, die alle oben genannten Produkte und Dienstleistungen anboten, und bat sie um ein Angebot für einen Liefer- und Wartungsvertrag, der die Papiermaschinen im Piracicaba-Werk sowie die Zellstoff- und Papiermaschinen im Jacareí-Werk, ebenfalls im Südosten Brasiliens gelegen, umfassen sollte.

Präzise Fähigkeiten
SKF do Brasil Ltda. erhielt den Zuschlag. Wie José Rasera, Wartungsleiter im Piracicaba-Werk, erklärt, hatte SKF das breiteste Lagersortiment und die umfassendsten integrierten Wartungslösungen zu bieten (siehe Kasten nebenan.) SKF verfügte darüber hinaus über die präzisesten Fähigkeiten, um lagerbedingte Ausfälle zu prognostizieren und ihre Ursachen im Voraus zu ermitteln.

„Eine Fabrik ist ein Mikrokosmos, ein verkleinertes Abbild einer unsicheren Welt voller Zufälle“, meint Rasera. „Da SKF in den beiden VCP-Werken potenzielle lagerbedingte Betriebsausfälle voraussagen konnte, bevor sie eintrafen, reduzierten sich die Unsicherheitsfaktoren. Die daraus resultierende höhere Zuverlässigkeit der Produktionsprozesse optimierte die Produktivität beider Fabriken.“

Seit der Einführung der integrierten Wartungslösungen von SKF im Jahr 2000 ist die Effektivität der Zellstoffmaschinen im Jacareí-Werk von 91,67 Prozent auf 100 Prozent gestiegen. (Die Zahlen beziehen sich auf Maschinenausfälle bei akuten lager- und schmierstoffbedingten Betriebsunterbrechungen.) Bei den Papiermaschinen im Jacareí- und Piracicaba-Werk hat sich die Effektivität von 96,82 Prozent auf 99,9 Prozent erhöht.

Dank dieser Effektivitätssteigerung produzieren die Papiermaschinen nun jährlich 7.268 Tonnen mehr als früher – ein Volumen, das ausreicht, um 75,8 Millionen Exemplare einer Zeitschrift in der Größenordnung von Evolution zu drucken.

Die Vermeidung von Betriebsunterbrechungen hat auch einen ökologischen Aspekt. Bei Ausfall einer Zellstoff- oder Papiermaschine muss das Rohmaterial komplett weggeworfen werden, bevor die Maschine wieder in Betrieb genommen werden kann – eine Verschwendung von Holz, die sich durch die Eliminierung derartiger Störungen reduzieren lässt.

Wiederaufforstung
VCP pflanzt jedes Jahr auf seinen eigenen 112.000 Hektar umfassenden Plantagen in der Nähe des Jacareí-Werks im Zuge der Wiederaufforstung 16.000Hektar Eukalyptusbäume an. Es handelt sich dabei um das größte Aufforstungsprojekt in diesem Teil des Landes. Darüber hinaus hat VCP hier kürzlich zur Erhaltung von 40.000Hektar Naturwald beigetragen.

Das Unternehmen ist jedoch nicht nur umwelt-, sondern auch qualitätsbewusster geworden. Vor 1960 war die ausländische Konkurrenz gering. Heute dagegen wird ein Großteil der in Brasilien verwendeten gestrichenen Papiere importiert. VCP war deshalb gezwungen, seine Papierqualität zu verbessern.

„VCPs Fortschritte bei der Papierqualität seit den sechziger Jahren können sich mit den kürzlich erzielten Produktivitätssteigerungen messen“, sagt Rasera. „Was Letztere betrifft, freuen wir uns, dass wir SKF als Partner haben.“

 

 

 

 

 

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