ATA Timber AB gehört zu den großen Playern auf dem schwedischen Sägewerksmarkt. Das Unternehmen betreibt sechs Anlagen in Südschweden. Die größte mit einer Kapazität von jährlich über 150.000 Kubikmetern Schnittholz befindet sich in Moheda.

Zur Holztrocknung, einem wesentlichen Teil des Produktionsprozesses, stehen dort acht Kammer- und zwei Kanaltrockner. Das gesamte Holz im Sägewerk durchläuft einen Trocknungsprozess, um vor der Weiterverarbeitung einen optimalen Feuchtegehalt zu erreichen.

In den letzten Jahren ist die Arbeitsbelastung durch die enorme Nachfrage nach Holz stark gestiegen. Trotzdem läuft die Produktion dank der abgedichteten, mit Solid Oil befüllten Rillenkugellager von SKF reibungslos.

In der Vergangenheit machten die Transportwagen im Sägewerk immer wieder Schwierigkeiten. „Bei Temperaturen von bis zu 85° Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von nahezu 100 Prozent sind die Umgebungsbedingungen in den Trocknern extrem aggressiv. Deswegen traten ernste Korrosionsprobleme in den Lagern auf“, erinnert sich Jerry Gustavsson, Wartungsleiter bei ATA Timber in Moheda.

Starke Korrosion

Die Wagen haben 60 Räder mit jeweils zwei Lagern. Schon ein Jahr nach dem Einbau neuer Lager begannen die Räder sich wieder schwergängig zu drehen, und von da an verschlechterte sich die Situation kontinuierlich. Nach ein paar Jahren waren die Lager oft so sehr korrodiert, dass sich die schweren Wagen kaum noch bewegen ließen. Manchmal mussten sie mit Gewalt herausgezogen werden, das konnte für das Personal und für das getrocknete Holz gefährlich werden. Hinzu kam, dass der häufige Lageraustausch im Hinblick auf Materialverbrauch und Ausfallzeiten erhebliche Kosten verursachte.

„Wir haben viele verschiedene Lagerausführungen getestet, aber keine gefunden, die gut funktionierte. Dann machten uns SKF und der Vertragshändler Sverull einen Vorschlag“, sagt Gustavsson. Es handelte sich um beidseitig mit Berührungsdichtungen abgedichtete Rillenkugellager mit einer Solid Oil-Füllung, -. ATA Timber entschied sich für diese Lösung.

Die neue Lösung bietet Vorteile, wie z.B. einen deutlich verbesserten Schutz vor Korrosion und eine längere Schmierstoffgebrauchsdauer.

Solid Oil ist eine ölgetränkte Polymer-Matrix, die das Lager komplett ausfüllt. So wird das Lager durch die Kombination Solid Oil + Berührungsdichtungen deutlich besser vor eindringender Feuchtigkeit geschützt als bei einem Standardlager. Solid Oil kann zwei bis viermal so viel Öl speichern wie herkömmliche Schmierfette und bleibt damit über eine längeren Zeitraum schmierfähig.

„Ich war positiv überrascht“, sagt Gustavsson. „Wir haben diese Lager jetzt seit mindestens drei Jahren im Einsatz und können kaum irgendeine Beeinträchtigung feststellen.“

Unterstützung durch SKF

Ein Vorteil der Zusammenarbeit mit SKF war die Möglichkeit, Lager mit Solid Oil an bestimmten Stellen einzubauen, ein Jahr lang zu testen und den jeweiligen Verschleißzustand dann von SKF Lagerexperten untersuchen zu lassen, fügt Gustavsson hinzu. So konnte die bestmögliche Lösung gefunden werden.

„Wir sind ganz sicher, dass es funktioniert“, sagt er. „Nach dreijährigem Betrieb können wir in der Polymermatrix der Lager immer noch eine Ölsättigung von bis zu 94 Prozent feststellen. Das ist wirklich beeindruckend.“

Heute fahren die Wagen mit ihren neuen Lagern trotz der aggressiven Umgebungsbedingungen einwandfrei in die Trockner hinein und auch wieder heraus.

Rotating Equipment Performance-Vertrag (REP)

Ein Wermutstropfen waren die beträchtlich höheren Anschaffungskosten der neuen Lager. Sie erforderten nicht nur eine große Investition, sondern stellten auch ein Risiko für ATA Timber dar.

Zur Lösung präsentierte SKF ein neues Geschäftsmodell namens „Rotating Equipment Performance“ (kurz REP): dabei handelt es sich um ein Abo-Modell bei dem der Kunde anstelle einer hohen Einmalinvestition eine monatliche Gebühr bezahlt.

„Dadurch fiel die Investition für den Kunden etwas milder aus“, erklärt Micael Haugland, Großkundenbetreuer bei SKF. „Gleichzeitig teilten wir das Risiko, indem wir während der Vertragslaufzeit einen entsprechenden Bestand dieser Lager vorhielten.“ Das Ergebnis war eine Win-Win-Situation für beide Seiten. SKF erhielt die Bestätigung, dass seine abgedichteten, mit Solid Oil befüllten Rillenkugellager sich in dieser extrem aggressiven Umgebungen bewähren, und ATA Timber konnte ein kostspieliges Problem lösen.

„Die Lager und Räder unserer Transportwagen sind jetzt in erheblich besserem Zustand“, schließt Gustavsson.