Robeter im trott
Wissenschaftler entwickeln zur Zeit in Italien ein Roboter-Pferd, das sich auch dorthin wagt, wo es für Menschen zu gefährlich wäre.
Seit Jahrhunderten haben die Menschen hoch zu Ross die Welt entdeckt. Jetzt gibt es jedoch ein „Pferd“, das lernen soll, die Welt auch ohne Reiter zu erforschen. Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern hat am Istituto Italiano di Tecnologia (IIT) in Genua einen hydraulisch angetriebenen Vierbeiner entwickelt, genannt HyQ (Abkürzung für „hydraulic quadruped“). Der 70-Kilogramm-Roboter kann in schwierigem Gelände und in Situationen, die für Menschen und Tiere zu gefährlich wären, zu Erkundungszwecken eingesetzt werden. Rettungsmissionen, Baustellen und kontaminiertes Gelände – etwa in Kernkraftwerken und chemischen Fabriken – sind denkbare Anwendungsbereiche.
Der HyQ hat in jedem seiner vier Beine drei Gelenke. Zwei mit SKF Lagern versehene Gelenke werden von hydraulischen Zylindern bewegt und eins von einem Elektromotor. Mit diesen Gelenken ist der Vierbeiner in der Lage, sich im Schritt oder mit einer Geschwindigkeit von bis zu zwei Metern pro Sekunde im Trab fortzubewegen. Er kann auch springen, treten und sogar auf die Hinterbeine steigen – alles genau wie ein richtiges Pferd. Der HyQ kommt zudem auf unebenen Flächen problemlos voran und passt sein Tempo automatisch an, wenn sich ihm ein Hindernis in den Weg stellt.
Gesteuert wird unter anderem über eine Stereokamera und einen optischen Entfernungsmesser. Geplant ist auch, das künstliche Wesen ungleich einem Pferd mit einem Manipulatorarm zu versehen, der den Reiter ersetzen könnte.