
Simulationssoftware war die Rettung
Bei einem scheinbar unlösbaren Generatorproblem des italienischen Unternehmens ESPE war die Simulationssoftware SimPro Quick von SKF die Lösung.
Simone Mariga, geschäftsführender Gesellschafter von ESPE, und der ESPE-Techniker Sergio Toniato vermuteten, die Lager des Wechselstromgenerators könnten an den Ausfällen schuld sein. Aber sie waren sich nicht sicher, weil der Lieferant für nähere Informationen nicht mehr zur Verfügung stand.
ESPE
CEO Enrico Meneghetti
Hauptverwaltung in Grantorto, Italien
In Privatbesitz
Jahresumsatz: 25 Millionen Euro
Produkte: Entwicklung und Bau von erneuerbaren Energiesystemen, darunter Windkraftgeneratoren, Heizkraftwerke und auf Biomasse basierende Lösungen, Fotovoltaikanlagen, Wasserturbinen und Wasserkraftwerke
Website: www.espegroup.com

Die SKF Software war benutzerfreundlich und einfach in der Anwendung. Sie brachte extrem präzise Ergebnisse.
Sergio Toniato, technische Abteilung ESPE
Die Rettung war die Simulationssoftware SimPro Quick von SKF. Die 2016 für die externe Nutzung freigegebene Einwellen-Lagersimulationssoftware bewertet auf der Grundlage relevanter Anwendungsanforderungen und Betriebsbedingungen Lagersysteme und deren Verhalten in der Praxis. Toniato hatte in der Vergangenheit bereits Simulationsprogramme anderer Hersteller verwendet, fand jedoch, dass diese nicht viel mehr als automatisierte Produktkataloge waren. Im Vergleich dazu hat SimPro Quick vielfältige Simulationsmöglichkeiten und berücksichtigt dabei Faktoren wie Lagerlasten, Wellendurchbiegung, Lastzonen, die Kontaktspannungen im Wälzkontakt, Lagerreibung, Frequenzen, Lagerlebensdauer, Fettgebrauchsdauer und Nachschmierfristen.

Ein weiterer Vorteil von SimPro Quick ist die einfache Kommunikation mit der bei SKF intern gebräuchlichen Software für Lageranalysen, SimPro Expert. So konnten die Techniker von ESPE und SKF „in derselben Sprache“ kommunizieren und rasch und reibungslos Informationen austauschen.
SKF nutzte Daten von SimPro Quick für eine Fehlerursachenanalyse der Lager bezogen auf die Generatorkonstruktion. Die Analyse half ESPE bei der Entwicklung einer tragfähigen Lösung mit geeigneten Lagern.

Mariga zufolge nutzt das Unternehmen SimPro Quick täglich für sein wachsendes Windturbinengeschäft, schöpft aber damit keineswegs das Potenzial dieser Software aus. Fabio Meneghetti, Beschaffungsleiter und geschäftsführender Gesellschafter von ESPE, erklärt: „Unsere Planungszeiten haben sich verkürzt, weil die Software für die technische Abteilung eine große Hilfe ist. Die Beschaffungsentscheidungen für Lager und Schmierstoffe sind detaillierter und präziser, und wir sparen Zeit bei der Vorratshaltung. Wir spüren die Auswirkungen im gesamten Unternehmen.“
Was als kompliziertes Problem begann, ist zu einer Möglichkeit für zukünftiges Wachstum geworden.

ESPE
Der Name ESPE war eine Abkürzung für „Elettromeccanica Strumentazione Pneumatica Elettronica“ (Elektromechanische Elektronische Pneumatische Gerätetechnik). „Es macht auf Italienisch nicht mehr Sinn als auf Deutsch“, gesteht Fabio Meneghetti, Sohn des Gründers und heute Partner im Unternehmen. „Aber 1974 waren Abkürzungen en vogue.“
Acht Jahre später, 1982, baute ESPE seine erste Wasserturbine. Die Unternehmensleitung sah langfristig ein großes Potenzial in erneuerbarer Energie. Zwischen 1990 und 2010 etablierte ESPE eine Reihe von Geschäftsstellen in Rumänien, was dort zum Bau beziehungsweise zur Modernisierung von fünf Wasserkraftwerken führte.
Mit der weiteren Expansion des Unternehmens in Italien und im Ausland rückte der Bereich erneuerbare Energien zunehmend in den Mittelpunkt. 2001 stellte ESPE seine erste Fotovoltaikanlage fertig und kam zu der Überzeugung, dass diese Energietechnik zukunftsweisend war. 2011 hatte das Unternehmen eigene Technologien für den Bau von Mini-Windkraftwerken und Biomasseheizkraftwerken (Holz) entwickelt. „Heute können wir mit Recht behaupten, dass die Vision der Gründer von ESPE weitsichtig war“, betont Fabio Meneghetti.
Inzwischen sind Fotovoltaikanlagen für Unternehmen und große Solarparks die am schnellsten wachsende Sparte. Mini-Windkraftwerke und Biomasseheizkraftwerke sind attraktive Nischenbereiche mit Wachstumspotenzial. Wasserkraftwerke sind der vierte (aber in seiner Bedeutung rückläufige) Geschäftsbereich.
„Der Wettbewerb ist hart“, stellt Meneghetti fest. „Um erfolgreich zu sein, muss ein Unternehmen in Technologie, Ausbildung und Marketing investieren und gleichzeitig seine Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten respektvoll behandeln.“